Neubiberg:Digitale Anzeigen für alle Haltestellen

Neubiberg will eine bessere Ausstattung als vom MVV vorgeschlagen

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Sitzung des Gemeinderats in Neubiberg am Montag ist angesichts der Corona-Krise etwas anders abgelaufen als sonst. Die Gemeinderäte saßen nicht wie sonst im Kreis, sondern versetzt. "Wie in einer Abiprüfung", beschreibt es Kilian Körner (Grüne). Obwohl einige Tagesordnungspunkte abgesetzt wurden, um die Sitzung möglichst kurz zu halten, dauerte sie wie so oft bis nach 23 Uhr, wie Teilnehmer berichten. Ein Thema: dynamische Fahrgastinformationen an den Bushaltestellen. In absehbarer Zeit sollen solche Anzeigetafeln auch in Neubiberg angebracht werden. Der Gemeinderat hat eine entsprechende Initiative des Landkreises befürwortet und zugestimmt, Kosten für Aufbau und Betrieb grundsätzlich zu übernehmen. Die Gemeinde sollte nun ihren Bedarf melden, da der MVV kurzfristig einen Förderantrag vorbereiten muss. Wie die anderen MVV-Verbundlandkreise hatte der Landkreis München entschieden, ein zentrales EDV-System einzurichten.

In Neubiberg wird nun überlegt, drei sogenannte Zugangsanzeiger am S-Bahnhof anzubringen. Solche zeigen alle Linienabfahrten ab einer Haltestelle mit allen Abfahrtpositionen und Bussteigen an. Ziel ist, dass dort auch die Abfahrtzeiten aller anderen Verkehrsmittel, also etwa der S-Bahn, zu sehen sind. Außerdem sind 40 so genannte Bussteiganzeiger anvisiert. Diese nennen nur die Abfahrtzeiten an dem jeweiligen Bussteig.

Nach dem Wunsch der Gemeinde sollen anders als es der MVV vorgeschlagen hat, alle Haltestellen in Neubiberg und nicht nur die wichtigsten in den Jahren 2021, 2023 und 2025 nacheineinander ausgestattet werden. Hierbei handelt es sich erst einmal um eine unverbindliche Abfrage, die dem Landratsamt gemeldet wird.

Verbindlich ist mit dem Beschluss des Gemeinderats aber die Zusage, dass die Gemeinde die Kosten für Bau und Betrieb der Anzeigen grundsätzlich übernimmt. Nach Berechnungen der Verwaltung belaufen sich die Baukosten nach Abzug des Sammelrabatts und der Förderung auf etwa 146 000 Euro und die Betriebskosten pro Jahr auf 36 500 Euro. Allein in diesem Punkt stimmte Finanzreferent Hartmut Lilge (CSU) dem Vorschlag der Verwaltung nicht zu.

Wie groß die jeweiligen Anzeigetafeln sein sollen - bei den Bussteiganzeigern gibt es eine kleine und eine mittlere Variante - darüber wurde im Gremium diskutiert. Körner und Tobias Thalhammer (CSU) plädierten etwa dafür, dass an mehr Stellen als anvisiert mittelgroße statt kleine Anzeigen errichtet werden, vor allem an Haltestellen mit mehreren Buslinien. Das Anliegen fand aber keinen Anklang. Thalhammer, der die Ausrüstung von Bushaltestellen mit digitalen Anzeigen als Kreisrat im Landkreis überhaupt auf die Agenda gesetzt hatte, freute sich dennoch. "Es ist ein toller Beschluss, auch weil die Technologie an jeder Bushaltestelle eingesetzt werden soll."

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