Neubiberg:CSU geht mit Antrag baden

Neubiberg: Auf einem Flyer präsentiert die Neubiberger CSU ihre Vorstellung eines möglichen Badesees im Landschaftspark. Mit der Idee konnte sich die Fraktion im Gemeinderat aber nicht durchsetzen. Zeichnung: CSU Neubiberg

Auf einem Flyer präsentiert die Neubiberger CSU ihre Vorstellung eines möglichen Badesees im Landschaftspark. Mit der Idee konnte sich die Fraktion im Gemeinderat aber nicht durchsetzen. Zeichnung: CSU Neubiberg

(Foto: Zeichnung: CSU Neubiberg)

Neubiberger Gemeinderat weist die Idee für eine Umgestaltung des Landschaftsparks samt Badesee zurück.

Von Daniela Bode, Neubiberg/Unterhaching

Die Neubiberger CSU ist mit ihrer Idee, zu prüfen, ob der Landschaftspark zum Naherholungsgebiet samt Badesee weiterentwickelt werden kann, im Gemeinderat gescheitert. Das Gremium hat in seiner jüngsten Sitzung einen entsprechenden Antrag der Fraktion knapp mit neun zu neun Stimmen formal abgelehnt. Die Idee der Weiterentwicklung des Landschaftsparks verfolgt die Neubiberger CSU gemeinsam mit den Unterhachinger Christsozialen, die einen gleichlautenden Antrag bei der Gemeinde eingereicht haben. Neubibergs CSU-Bürgermeisterkandidat Thomas Pardeller bedauert die Entscheidung, sieht das Thema aber noch nicht als abgeschlossen an. "Wir warten jetzt die Entscheidung in Unterhaching ab", sagte er auf Nachfrage der SZ.

Die Neubiberger und die Unterhachinger CSU haben beantragt, eine Nutzbarmachung des Landschaftsparks, der auf Neubiberger, Unterhachinger und Ottobrunner Flur liegt, weiter zu entwickeln und ihn als Naherholungsgebiet aufzuwerten. Es sollte ihrem Willen nach eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. In der Begründung des Antrags heißt es, dass die Freizeitqualität gesteigert werden und Herzstück ein Badesee sein solle. Die Neubiberger CSU hatte sich schon richtig ins Zeug gelegt und einen Flyer verteilt: Darauf war zu sehen, wo so ein See, umgeben von Bäumen, liegen könnte.

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) verwies in der Sitzung darauf, dass der See entsprechend der Skizze auf Unterhachinger Gebiet läge und die Gemeinde Neubiberg nicht darüber entscheiden könne. "Dass der Neubiberger Bürgermeister auf Antrag der CSU in Unterhaching darauf hinwirken soll, dass das gemacht wird, ist schon ein bisschen schräg", sagte er.

"Es wäre ein deutliches Signal an Unterhaching gewesen."

Wenn die Gemeinde Unterhaching ein Bauleitplanungsverfahren vorantreibe, werde Neubiberg als Nachbargemeinde ohnehin beteiligt. Pardeller ließ das nicht so stehen. "Es verwundert schon, dass bei diesem Antrag schon eine inhaltliche Prüfung stattgefunden hat", sagte er. Außerdem verwies er darauf, dass über Gemeindegrenzen hinweg gedacht werden sollte. Zudem handle es sich bei dem Flyer nur um die Visualisierung einer Idee. "In dem Antrag steht nichts darüber drin, wo ein möglicher See überhaupt sein soll", sagte er.

Gegenwind gab es allerdings von anderen im Gremium als dem Bürgermeister. Jürgen Knopp (Freie Wähler) fragte etwa, wie man "eine Machbarkeitsstudie machen soll zu so etwas Vagem". Tobias Heberlein (SPD) sagte, er halte es nicht für gut, dass der kleinere Part auf den größeren zugehe. "Ich fände es gut, wenn die CSU den Antrag zurückzieht und wartet, bis Unterhaching auf uns zukommt", sagte er.

Das tat Pardeller nicht, er änderte den Antrag aber so ab, dass alle Punkte unter dem Vorbehalt standen, dass der Unterhachinger Gemeinderat dem Antrag zustimme. Dennoch lehnte die Hälfte der stimmberechtigten Anwesenden den CSU-Antrag ab. Pardeller bedauert den Ausgang. "Es wäre ein deutliches Signal an Unterhaching gewesen", sagte er auf Nachfrage der SZ. Nun will er abwarten, was die Nachbargemeinde entscheidet. "Wenn der Antrag in Unterhaching durchgeht, wird die Neubiberger CSU das Thema weiter auf der Agenda haben", sagte er. Zumal er nach Rücksprache mit einigen Bürgern "sehr viel positives Feedback" zu der Idee bekommen habe. In Unterhaching wartet die CSU ebenso ab.

Sie hätten zwar jüngst ein Gespräch mit der örtlichen Agenda 21 gehabt und auch Gegenwind gespürt, sagte Renate Fichtinger, CSU-Bürgermeisterkandidatin in Unterhaching. "Wir haben beschlossen, den Antrag aufrechtzuerhalten. Es steht ja nichts von einem Badesee drin", sagte sie. Es gehe ja um die Idee einer behutsamen Weiterentwicklung des Landschaftsparks. Wann der Antrag im Gemeinderat behandelt werde, wisse sie nicht. Die Grünen und die SPD in Unterhaching haben ebenfalls bereits kundgetan, dass sie nichts von der Idee halten.

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