Samtstühle, dunkle Holztische, eine Tapete mit Bananenpflanzen: Wer durch die Tür des Café Röstoff in der Hauptstraße 7 in Neubiberg tritt, taucht ein in eine gemütliche, hippe Oase, in der man sich sofort wohlfühlt und die auch etwas Großstadtflair verbreitet. Es duftet nach Kaffee, im Hintergrund läuft leise Jazzmusik, draußen rauschen die Autos vorbei. An diesem Vormittag um 10 Uhr sitzen einige Gäste an den Tischen. Inhaberin Karin Ulamec bereitet gerade gegrilltes Puccia, eine Art italienisches Fladenbrot, mit "Ham and Cheese", also Schinken und Käse zu.

Mit der Eröffnung des Cafés 2019 hat sich die 41-Jährige, die einige Zeit in Singapur lebte und dort als Restaurantkritikerin arbeitete, einen Wunsch erfüllt. "Als wir nach Neubiberg gezogen sind, hat mir etwas gefehlt, wo man einfach hingehen, gemütlich einen Kaffee trinken und Leute kennenlernen kann", sagt die dreifache Mutter. So wurde aus einem Schreibwarenladen das kleine Café, in dem derzeit - pandemiebedingt - innen 25 Gäste Platz finden, draußen weitere 16. In ihr Konzept hat Ulamec Eindrücke von vielen Reisen eingebracht, genauso ist es ihr wichtig, "möglichst viel regional zu beziehen".
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So wird hier nur Kaffee aus der Unterhachinger Rösterei Supremo gebrüht und das glutenfreie Körnerbrot auf den grauen Steinguttellern kommt von der Bäckerei "echt jetzt echt jetzt" in München. Auf der angenehm kleinen Karte auf zwei Seiten findet sich eine feine Auswahl an Speisen, die "uns allen selbst gut schmecken", wie Ulamec sagt. Es gibt beispielsweise selbst gemachte Müslis, Pancakes und besondere belegte Brote. Wer die klassische Semmel mit Marmelade sucht, ist hier nicht richtig. Das Röstoff-Team versucht aber stets, auf Wünsche der Gäste einzugehen.

Man wartet nicht lange, bis einen eine freundliche junge Mitarbeiterin fragt, was man gerne frühstücken möchte. Die Wahl fällt auf einen Cappuccino, der angenehm weich und nicht zu kräftig schmeckt und mit 2,90 Euro noch einen passablen Preis hat. Das "Homemade Granola" mit einer Mischung aus Haferflocken, verschiedenen Kernen und knusprigem Quinoa, cremigem griechischem Joghurt und frischen Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren bietet ein stimmiges, abwechslungsreiches Geschmackserlebnis. Das geröstete Körnerbrot mit Avocadomus und Tomatensalsa ist ebenfalls ein Genuss, nicht nur optisch. Das milde, weiche Mus ist ein angenehmer Gegenpol zur würzigen, fruchtigen Salsa. Das Fazit: Wiederkommen lohnt sich auf alle Fälle.
Öffnungszeiten: In der Regel montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Anfahrt mit der S-Bahnlinie 7, vom Bahnhof nur wenige Minuten die Hauptstraße Richtung Osten. Vom Café aus wiederum sind es in die andere Richtung der Hauptstraße keine fünf Minuten zum Umweltgarten.
