Neubiberg:Ausflug nach Energetingen

Charlotte Tiefenböck aus der zehnen Klasse am Gymnasium Neubiberg nimmt an Planspiel Energetingen teil

Charlotte Tiefenböck und ihre Mitschüler aus Neubiberg entscheiden über die Energieversorgung der Zukunft im fiktiven Landkreis Energetingen.

(Foto: privat)

Charlotte Tiefenböck nimmt an einem Planspiel teil

interview Von Daniela Bode, Neubiberg

Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Mit dieser Frage haben sich etwa 150 Zehntklässler des Gymnasiums Neubiberg in den vergangenen Wochen bei einem Planspiel mit dem Namen Energetingen auseinandergesetzt. Aufgabe war es, für den fiktiven Landkreis Energetingen ein Konzept der Energieversorgung für die Zeit zu finden, wenn das dortige Atomkraftwerk einmal abgeschaltet ist. An diesem Dienstag steht der Höhepunkt des Spiels an: Im Arcone-Technologie-Center in Höhenkirchen-Siegertsbrunn findet die Kreiskonferenz statt, die zu einem Ergebnis führen soll. Die SZ sprach mit der Schülerin Charlotte Tiefenböck über das Projekt, das Lehrkräfte verschiedener Gymnasien und die TUM School of Education entwickelt haben.

SZ: Was war bis jetzt das Spannendste für dich an dem Spiel?

Charlotte Tiefenböck: Man hatte eine Rolle und musste Argumente suchen, die die Position, die man in der Rolle vertritt, stützen. Die zum Beispiel für oder gegen ein Kraftwerk sprechen. Man hat viel über verschiedene Kraftwerke gelernt.

Jede Klasse steht für eine fiktive Gemeinde und jeder Schüler hat eine bestimmte Rolle. Wen vertrittst du?

Ich vertrete eine Umweltschutzorganisation in der Gemeinde Brennertshausen. Da gibt es die Überlegung, sich über ein Gas- und Dampfkraftwerk mit Energie zu versorgen. Ich musste Gründe finden, die dagegen sprechen.

Andere Gemeinden haben sich mit Windkraft und Geothermie beschäftigt, ihr mit Gas- und Dampfkraftwerken. Was hast du darüber herausgefunden?

Ich habe immer gedacht, dass bei Gaskraftwerken nur Erdgas verwendet wird und sehr viel CO₂ ausgestoßen wird. Ich habe herausgefunden, dass auch eine Kombination mit Wasserdampf möglich ist und auch das Kühlwasser genutzt werden kann. Beim Erdgas ist es ja so, dass es eine begrenzte Ressource ist. Die Recherche ergab, dass man auch andere Materialien wie Biogas nutzen kann.

In einer Gemeindekonferenz konntet ihr üben, euren Standpunkt zu vertreten. Hat das geklappt?

Das hat in unserer Klasse gut funktioniert. Jede Gruppe konnte ihre Sicht der Dinge vorstellen, man konnte nachfragen. Wir sind auch zu einem Ergebnis gekommen.

Ein Ergebnis, das ihr in der Kreiskonferenz präsentieren werdet. Wie stellt sich deine Gemeinde die Energieversorgung im Landkreis Energetingen denn künftig vor?

Das Gas- und Dampfkraftwerk ist relativ knapp abgelehnt worden. Vor allem, weil nicht klar war, wie die Kostenverteilung aussieht, stimmte die Gruppe der Bürger dagegen. Auch die Umweltaspekte wie der CO₂-Ausstoß spielten eine Rolle. Wir wollen bei der Konferenz hören, was die Vorschläge der anderen Gemeinden sind.

Was war das Wichtigste, das du bei dem Projekt fürs echte Leben gelernt hast?

Erdgas, Erdöl und Kohle wird es irgendwann nicht mehr geben. Es ist wichtig, dass wir für die Energieversorgung eine längerfristige Lösung finden, damit wir nicht in ein paar Jahren wieder nachdenken müssen.

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