Nervige Nachbarn in Taufkirchen:Zähe Krähen

Nervige Nachbarn in Taufkirchen: Saatkrähen haben sich in Taufkirchen eingenistet.

Saatkrähen haben sich in Taufkirchen eingenistet.

(Foto: Claus Schunk)

Die Vögel lassen sich aus Taufkirchen nicht vertreiben.

Von Michael Morosow, Taufkirchen

Natürliche Feinde der Saatkrähen sind Greifvögel, erbitterte Feinde die Bewohner der Taufkirchner Waldstraße. Seit sich dort vor sechs Jahren eine Saatkrähen-Kolonie in den Bäumen häuslich eingerichtet hat, fühlen sich die Leute von dem Geschrei und Gekrächze genervt.

Nachdem eine Vergrämungsaktion im vergangenen Winter wie das Hornberger Schießen geendet hat, soll nun ein zweiter Anlauf unternommen werden, die Vögel zu einem Umzug zu zwingen. Die Gemeinde hat bei der Regierung von Oberbayern einen Folgeantrag zur Entfernung von möglichst vielen Saatkrähenestern auf der Südseite der Waldstraße gestellt. Auch die Kolonie hinter der Kirschenstraße 5 möchte die Gemeinde miteinbeziehen. Dort hätten sich die Saatkrähen innerhalb von zwei Jahren von neun auf aktuell 27 Brutpaare vermehrt.

Vor einem Jahr wurden schon 17 Nester entfernt

Ob die neue Vergrämungsaktion viel bringt, ist ungewiss. Schon im Vorjahr hatte Christine Schwarzmüller vom Umweltamt der Gemeinde darauf hingewiesen, dass bislang kein Beispiel für eine gelungene Lenkung einer Saatkrähenkolonie bekannt und der Erfolg einer Vergrämung daher ungewiss sei. Ihre Einschätzung bewahrheitete sich zum Teil. Im vergangenen Winter wurden nach ihrer Darstellung an vier Birken und der Buche am südlichsten Bereich der Kolonie 17 Nester entfernt. Ein potenzielles Ersatz-Brutgebiet sei auf den Bäumen im nördlichen Bereich der Waldstraße vorhanden.

Die Lenkung habe insofern Erfolg gehabt, als sich die Kolonie leicht nach Westen in Richtung Autobahn verschoben habe. Wobei an der Nordseite der Waldstraße im Vergleich zum Vorjahr prozentual mehr Nester gebaut worden seien als an der Südseite. Es sei zu einer Splitterkoloniebildung gekommen. Gründe dafür dürften laut Schwarzmüller sein, dass die Nester sehr früh im Jahr entnommen wurden und die Gemeindegärtner sehr sorgfältig Astgabeln ausgeschnitten hätten. Allerdings hat sich die Kolonie trotzdem seit 2015 von 119 auf 162 Brutpaare vergrößert.

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