Süddeutsche Zeitung

Nahverkehr:Fahren statt stehen

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Auf der Linie S7 wird im Dezember 2022 der Takt erhöht

Die Initiative "S7 Ost-plus" hat Post aus dem bayerischen Bauministerium bekommen. Und wie Sprecherin Nortrud Semmler-Otranto mitteilt, sind die Verfechter einer bessern S-Bahnverbindung zwischen München und Kreuzstraße recht erfreut über die Zeilen, die Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) ihnen schreibt: Von Dezember 2022 an wird es auf der Linie S7 Ost einen besseren Takt geben.

Bis Aying soll dann ein 20-Minuten- Takt und bis Kreuzstraße der 20/40-Minuten-Takt gefahren werden. Und zwar laut Ministerin "ohne zusätzlichen Fahrzeugbedarf". Möglich sei das, weil "die derzeit in Höhenkirchen stehenden Triebwagen dann von und nach Kreuzstraße verkehren".

Mit dieser Entscheidung habe die Ministerin dem entsprochen, was die Initiative S7 Ost-plus als das "S7-Ost-Paradoxon" bezeichnet und bereits seit Jahren fordert", urteilt Semmler. "Besserer Takt mit weniger Zügen!" Das gehe, wenn in Kreuzstraße keine Bahnen mehr abgestellt würden, und wenn die Züge, die täglich stundenlang in Höhenkirchen-Siegertsbrunn herumstünden und mit Kompressorenlärm die Anwohner nervten, stattdessen ihrer Bestimmung gerecht würden und fahren. "So ist einerseits ein besserer Takt Richtung Süden möglich, andererseits wird auch noch eine Zuggarnitur frei, die anderswo eingesetzt werden kann", erläutert die Initiative die Lösung des Problems.

Die Mitglieder von S7 Ost-plus sind auch deshalb froh über die Zusage der Ministerin, weil es viele Jahre lang im Ministerium, aber auch bei der Deutschen Bahn und beim MVV für das "S7-Ost-Paradoxon" kein offenes Ohr gegeben habe. Die Unterhachingerin Schreyer hatte das Ministerium im Februar 2020 übernommen.

Etwas verhalten fällt die Freude bei den Fahrgästen noch aus, da noch nicht klar ist, ob die zusätzlich fahrenden S-Bahnen auch in Peiß und Dürrnhaar halten werden. Die Initiative weiß: "Wenn die fahrplantechnische Machbarkeit auf der lediglich eingleisig ausgebauten Strecke durch die Deutsche Bahn bestätigt wird, sollen alle Stationen bedient werden".

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Quelle:
SZ vom 28.06.2021 / hilb
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