Süddeutsche Zeitung

Nachhaltigkeit:Plastikfrei nach Leipzig

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Unterhachinger Sechstklässler gewinnen beim Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung eine Klassenfahrt

Von Alina Hanss, Unterhaching

Es sind erstaunte Gesichter, auf denen sich ganz schnell ein breites Grinsen breitmacht, als die Schülerinnen und Schüler der 6f des Unterhachinger Lise-Meitner-Gymnasiums erkennen, wer da vor ihnen steht. Hans-Georg Lambertz, Leiter des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung, ist extra angereist, um die Botschaft zu verkünden - die Klasse hat mit ihrem Projekt einen Hauptpreis gewonnen. Im Mai geht es für die Sechstklässler eine Woche auf Klassenfahrt nach Leipzig, alles ist bereits organisiert und bezahlt. Lambertz verspricht ein "individuelles Programm, das ganz auf die Klasse zugeschnitten sein wird".

Die betreuenden Lehrkräfte, Stefanie Wolf und Renate Eichberger, wussten von der Überraschung. "Teilweise fiel es uns ganz schön schwer, den Gewinn der Klasse nicht zu verraten. Umso schöner ist nun, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat", sagt Klassenlehrerin Wolf. Die Schüler hatten sich in ihrer Projektarbeit zum Thema "Kunststoffverpackungen - Nein danke?!" mit der Nutzung von Plastik beschäftigt und die Ergebnisse kreativ auf Plakaten und Informationstafeln festgehalten. Johannes und Nic haben Mitschüler und Familie interviewt, um mehr über die Hintergründe des hohen Plastikkonsums zu erfahren. Johanna und Elina haben über die Herstellungen von Alternativen zu Plastikverpackungen recherchiert. Die Schülerinnen haben sich fest vorgenommen, in Zukunft noch mehr ihren eigenen Plastikverbrauch zu hinterfragen.

Ziel des Wettbewerbes unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten sei es, einen Anreiz zu schaffen, Felder der politischen Bildung auch außerhalb des klassischen Lehrplanes kennenzulernen. Neben der inhaltlichen Weiterbildung hätten die Schüler aber auch gelernt, unter Druck effektiv zusammenzuarbeiten, so Klassenlehrerin Wolf. "Das Projekt ist uns außerdem wichtig, weil wir durch die Plakate einen Infogehalt für die anderen Schüler der Schule haben." Genau das sei auch bei der Auswahl berücksichtigt worden, bei der sich die 6f gegen 2500 andere Klassen durchgesetzt habe, sagte Lambertz bei der Preisübergabe. Aktuell tourt der Leiter des Wettbewerbs durch die ganze Republik, um die Gewinnerklassen zu überraschen. "So ein persönlicher Besuch ist dann schon wertschätzender als ein anonymer Brief aus Bonn."

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SZ vom 05.02.2020
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