Soziale Dienste:Freundschaftliche Übernahme

Soziale Dienste: Künftig unter einem Dach: Ottmar Lobinger, Evi Karbaumer und Andrea Schatz (von links) von der fusionierten Nachbarschaftshilfe Taufkirchen Unterhaching.

Künftig unter einem Dach: Ottmar Lobinger, Evi Karbaumer und Andrea Schatz (von links) von der fusionierten Nachbarschaftshilfe Taufkirchen Unterhaching.

(Foto: Claus Schunk)

Mit der Neueröffnung einer gemeinsamen Geschäftsstelle ist die Fusion der Nachbarschaftshilfen Taufkirchen und Unterhaching einen Schritt weiter.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Frage nach der Reihenfolge der Gemeinden im neuen Vereinsnamen, die ja durchaus Konfliktpotenzial hätte bergen können, habe man ganz pragmatisch gelöst, sagt Andrea Schatz: anhand des Alphabets. "T kommt vor U", erläutert die Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen, deren Verschmelzung mit ihrem Unterhachinger Pendant in den letzten Zügen liegt. Und so lautet der neue Vereinsname: Nachbarschaftshilfe Taufkirchen Unterhaching.

Dieser Name findet sich bereits auf der neuen Broschüre der Einrichtung sowie in den Mail-Adressen der Beschäftigten wieder, dabei steht die offizielle Eintragung im Vereinsregister noch aus. Doch das sei nur mehr "Formsache", sagt Ottmar Lobinger, Noch-Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Unterhaching, die es nach 51 Jahren in ihrer bisherigen Form also bald nicht mehr geben wird. Und so wird auch das Schild mit dem Vereinsnamen über dem Eingang der Geschäftsstelle in der Unterhachinger Fußgängerzone bald ersetzt werden. Dort hat das neue Kapitel in der Geschichte der Nachbarschaftshilfe ohnehin schon begonnen - und zwar in Form von erweiterten Öffnungszeiten und neuen Angeboten.

"Wir hoffen, dass die Nachbarschaftshilfe hier in Unterhaching gedeihen wird", sagt Vereinsvorsitzende Gabriele Eggers bei der Neueröffnung der Geschäftsstelle am Donnerstag im Hofmarkweg, die ab sofort nicht mehr nur an einem Nachmittag pro Woche, sondern dienstags und donnerstags von 10 bis 15 Uhr als Anlaufstelle dient. Mittelfristig sollen die Öffnungszeiten sogar noch ausgeweitet werden. "Es freut mich, dass unsere Nachbarschaftshilfe mit der Nachbarschaftshilfe aus Taufkirchen zusammengeht", betont Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) bei der Eröffnung. Zum einen, weil man so vom "größeren und professionelleren Know-how" der Nachbarin profitiere. Zum anderen, so Panzer, "hätten wir das sonst wahrscheinlich nicht so einfach zusammengebracht".

Der Zusammenschluss soll die teils ehrenamtliche Arbeit professionalisieren

Was der Rathauschef damit meint, ist die schwierige Situation, in der sich die Unterhachinger Nachbarschaftshilfe befand und die der Anlass für die Verschmelzung war. Denn anders als in fast allen größeren Landkreisgemeinden habe sich in Unterhaching nie eine professionell geführte Nachbarschaftshilfe entwickelt, sagt Vorsitzender Lobinger. "Bei uns war alles rein ehrenamtlich." Und dies wiederum hatte zur Folge, dass der Verein viele Angebote gerade für ältere Menschen nicht über die Pflegekasse abrechnen und somit nicht anbieten konnte. Ein weiteres Problem, das gar den Fortbestand der Nachbarschaftshilfe gefährdete, war die schwierige Suche nach neuen Köpfen an der Vereinsspitze. "Unser Vorstand war im Schnitt 73 Jahre alt", sagt Lobinger. "Und wir hatten große Probleme, Nachwuchs zu finden."

In der Verschmelzung mit der ungleich größeren Einrichtung aus Taufkirchen erhofft man sich nun eine Ausweitung des Angebots in Unterhaching. Bereits gestartet ist ein Spielkreis für Kleinkinder im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche, dienstags und donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr. Im Weiteren wolle man die früher so beliebten Sommer- und Winterbasare in der Hachinga-Halle wieder aufleben lassen, kündigt Andrea Schatz an. Mittelfristig sollen überdies die in Taufkirchen bestehenden Angebote auf Unterhaching ausgeweitet werden - jedoch ohne dort Abstriche zu machen, betont die Geschäftsführerin. "Für Taufkirchen ändert sich nichts."

Bei all diesen Plänen für Unterhaching sei man aber auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde angewiesen, unterstreicht Schatz. "Wir können hier nur Aktivitäten anbieten, wenn wir auch Menschen finden, die bereit sind, sich zu engagieren."

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