Nach Kritik:Konsolidierung unter neuer Leitung

Nach Kritik: Das Haus am Valentinspark in Unterschleißheim ist für 180 Senioren ausgelegt. Derzeit leben nur etwa 140 dort.

Das Haus am Valentinspark in Unterschleißheim ist für 180 Senioren ausgelegt. Derzeit leben nur etwa 140 dort.

(Foto: Robert Haas)

Unterschleißheimer Seniorenheim hält trotz besserer Noten an Aufnahmestopp fest

Von Irmengard Gnau, Unterschleißheim

Das Seniorenheim "Haus am Valentinspark" in Unterschleißheim hat auf Kritik an der Qualität seiner Pflege reagiert. In einer Nachprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) schnitt das Haus besser ab als zuletzt. Eine neue Leiterin soll das Haus nun weiter stabilisieren.

Das Seniorenheim in Unterschleißheim gehört zur Paritätischen Altenhilfe GmbH. Es war öffentlich in die Kritik geraten, nachdem es bei einer unangekündigten Prüfung durch den MDK im Februar dieses Jahres nur die Gesamtnote 2,4 erhalten hatte; im Teilbereich "Pflege und medizinische Versorgung" bewerteten die Prüfer das Haus damals mit der Note 3,6 - ein auffällig schlechter Wert. Auch Angehörige von Bewohnern hatten sich beklagt und insbesondere bemängelt, dass Personal in der Einrichtung fehle. Dieter Pflaum, Geschäftsführer der Paritätischen Altenhilfe GmbH, versprach damals Verbesserungen. Die Geschäftsführung verhängte wegen des Personalmangels einen Aufnahmestopp.

Bei seiner Nachprüfung Ende Juni hat der MDK dem Haus am Valentinspark nun einen besseren Zustand bescheinigt. In der Gesamtnote erreichte das Heim einen Wert von 1,6. Der Bereich "Pflege und medizinische Versorgung" wurde mit der Note 2,2 bewertet. "Ich denke, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber wir dürfen noch nicht zufrieden sein", kommentiert Geschäftsführer Pflaum das Ergebnis. Wichtig sei, dass die Mängel dauerhaft beseitigt werden. Um die vorgeschriebene Fachkräftequote zu erfüllen, hat das Seniorenheim die Zahl seiner stationären Plätze von 180 Betten auf etwa 140 gesenkt. Derzeit leben nach Angaben der Einrichtung 139 Bewohner im Haus am Valentinspark; 132 von ihnen sind in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt. Zur Stabilisierung werde der Aufnahmestopp für neue Bewohner bis auf Weiteres beibehalten, erklärt Pflaum.

Dafür Sorge tragen, dass sich die Situation dauerhaft bessert, soll die neue Einrichtungsleiterin Astrid Filtz. Sie hat vor zwei Monaten ihren Dienst im Haus am Valentinspark angetreten. Ihr zur Seite stehen derzeit 36 Pflegefachkräfte, 30 Pflegehilfskräfte sowie 13 weitere Mitarbeiter, einige von ihnen in Teilzeit. Annegret Harms, SPD-Stadträtin und Unterschleißheimer Sozialreferentin, bewertet die Bemühungen des Trägers, die Mängel im Haus abzustellen, positiv. Sie sehe gute Ansätze, sagt sie, "aber es ist noch viel zu tun". An der Transparenz und Kommunikation gegenüber dem Stadtrat, aber auch mit allen Beteiligten innerhalb des Hauses müsse man weiter gemeinsam arbeiten. Sie stehe dabei als Ansprechpartnerin für alle Seiten zur Verfügung, betont Harms.

Denn ein Grundproblem bleibt freilich für das Haus bestehen: Es gibt zu wenig Pflegepersonal. Fachkräfte zu finden und zu halten, fällt Pflegeheimen gerade im Raum München, wo die Konkurrenz groß ist, sehr schwer. Das werde auch weiterhin die größte Herausforderung sein, sagt Paritätische-Geschäftsführer Pflaum. Das Haus am Valentinspark setzt daher auch auf die Ausbildung. Zehn Pflegeschüler komplettieren den aktuellen Mitarbeiterstamm. Fünf der Nachwuchskräfte haben im September ihre Ausbildung in Unterschleißheim begonnen. Harms fordert grundsätzlich bessere Bedingungen für Pflegekräfte: "Sehr wichtig ist mir dabei: Pflegepersonal muss tariflich bezahlt werden."

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