Michael Bully Herbig produziert am besten sich selbst. Das ist auch der Grund, warum der Comedian, der mit Radio-Hörspielen anfing, weil die HFF ihn abgewiesen hatte, schon 1996 die "herbX" gründete: "So ist eine Struktur entstanden, die es mir ermöglicht, meine Projekte autark durchzuziehen." Jedenfalls fast. Ausgerechnet beim "Schuh des Manitu", der mit fast zwölf Millionen Zuschauern zum zweiterfolgreichsten deutschen Film seit Beginn der Statistik 1980 (nach "Otto - der Film") wurde, musste Bully die Hilfe von Bernd Eichinger in Anspruch nehmen. Die Produktion schluckte mehr Geld als geplant, "und so haben wir uns auf Deals eingelassen, die für uns nicht besonders vielversprechend waren", hat er einmal zugegeben. Herbig ist nicht der Typ, der Fehler zwei Mal macht. Wenn er sich reinhängt, strömen die Massen, von denen andere Filmemacher nur träumen können ins Kino. Der gebürtige Münchner lebt sehr gut sehr gut vom sentimentalen Retro-Hang seines Publikums (Wickie, Winnetou, Sissi, Raumschiff Enterprise); aber er muss damit kalkulieren, dass sich die Masche irgendwann totläuft. Derzeit spielt er für Regisseur Helmut Dietl einen neuen Baby Schimmerlos im Fast-schon-nicht-mehr-wahr-Projekt "Berlin Mitte".