Menschen auf der Flucht, die in diesen Tagen nach München kommen, wissen noch nicht, was in Zukunft auf sie zukommt. Sie leben von der Hoffnung, endlich irgendwo anzukommen, ohne um Leib und Leben fürchten zu müssen. Ein Beispiel, wie Flüchtlinge hier sesshaft werden, liefert die Internationale Frauengruppe, die vor zehn Jahren in der städtischen Flüchtlingsunterkunft in der Hohenzollernstraße entstand. Seitdem treffen sich die Frauen regelmäßig bei der Nachbarschaft Schwabing. Nun laden sie zur Ausstellung "Bilder-Fest" in die Räume der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, ein. Gezeigt werden Werke, die zuletzt bei einer gemeinsamen Malaktion entstanden sind. Für manche Frauen war dies das erste Mal, dass sie überhaupt mit Farbe umgingen. Die einen schwangen unbedarft den Pinsel. Andere versuchten sich schüchtern an Motiven, die zum Teil all die Verluste und Ängste spiegeln, die sich tief in ihre Seelen gegraben haben. Und womöglich war der malerische Ausdruck für manche gar ein Akt der Befreiung. Die Arbeiten sind so vielfältig wie all die malenden Frauen aus Asien, Afrika und Europa: kräftige Farben oder Schwarz-Weiß, breite Pinselstriche und Collagen. Begleitend sind Texte zu lesen, in denen die Frauen aus ihrem Leben berichten. Zu besichtigen ist das "Bilder-Fest" vom 1. bis zum 15. September täglich von 12 bis 19 Uhr. Am Samstag, 5. September, um 15 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Von 16 bis 17 Uhr stehen Musik und internationale Tänze auf dem Programm.
Musiktipp:Bilder-Fest von Frauen aus aller Welt
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