Süddeutsche Zeitung

Münchner Stadtviertel: Isarvorstadt:Hier spielt die Musik

Lebendig, bunt und ausgelassen - so präsentiert sich die Isarvorstadt in München. Hier wohnt man gerne und hier feiert man vor allem gerne. Das liegt nicht zuletzt am Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel.

Christian Jocher-Wiltschka

Lebending, bunt und ausgelassen - so präsentiert sich die Isarvorstadt in München.Hier wohnt man gerne und hier feiert man vor allem gerne. Das liegt nicht zuletzt am Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel. Einige Impressionen: Der Start in die Nacht beginnt in München nicht selten am Gärtnerplatz. Von hier geht es mitten rein ins Glockenbachviertel. Tagsüber lassen sich die Münchner hier gerne die Sonne aufs Haupt scheinen - mit erstklassigem Blick auf das schöne Gärtnerplatztheater.

In den Straßen rund um den Gärtnerplatz gibt es viele kleine Geschäfte, Cafés und Kneipen. Touristen und Einheimische flanieren hier gleichermaßen gerne durch die Straßen, ehe Abends dann das Partyvolk kommt.

Durst bringen die Gäste immer mit und daher gibt es in nahezu jedem Restaurant und jeder Bar ein ansehnliches Repertoire an Hochprozentigem, so wie hier im Monsoon in der Hans-Sachs-Straße.

Zur späteren Stunde wird dann getanzt und gefeiert. Sehr beliebt dabei: Das Nachtlokal Pimpernel in der Müllerstrasse. Wenn andere Läden schon dicht machen, geht hier die Party erst richtig los.

Wer viel feiert muss natürlich am nächsten Tag auch ein anständiges Frühstück bekommen. Bei der Dichte an Lokalen in der Isarvorstadt ist das gar kein Problem. Wobei der Begriff "Frühstückszeit" von vielen Cafés sehr dehnbar gesehen wird.

Zahlreiche schöne alte Häuserfassaden geben dem Viertel seinen zusätzlichen Charakter und überraschen auch mal aus einer etwas anderen Perspektive.

Lebendig und bunt geht es im Viertel nicht zuletzt auch dank der Schwulen- und Lesbenszene zu. Vor allem rund um die Müllerstraße gibt es zahlreiche Schwulenbars. Das "Sub" - das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum - hat sein Büro übrigens auch in der Müllerstraße.

Das Viertel war früher von vielen aus der Isar abgeleiteten Stadtbächen durchzogen. Der Westermühlbach ist der einzige der auch heute noch sichtbar durch den Stadtteil fließt. Ein kleine Oase im ansonsten turbulenten Szeneviertel.

Der südliche Teil der Isarvorstadt war früher als Glasscherbenviertel bekannt. Kneipen, Bars und Restaurants - Fehlanzeige. Das hat sich stark geändert. Im Dreimühlenviertel haben sich inzwischen viele kleine Cafés angesiedelt. Hier sind rund um den Roecklplatz Familien mit ihren Kindern unterwegs und Radfahrer gönnen sich bei einem Cappuccino eine kleine Pause.

Gleich nebenan zeigt sich der Stadtteil von einer ganz anderen Seite. Schon die Straßennamen verraten: Hier beginnt das Schlachthofviertel.

Vorherrschendes Bild sind hier die Backsteinbauten. München hat eben viele unterschiedliche Gesichter.

Das bekannteste dabei dürfte das Wirtshaus im Schlachthof sein. Hier gibt es Kabarett, Konzerte und Theater neben Bier und Schnitzel. Ob Ottfried Fischer oder Erwin Pelzig, das Wirtshaus hat schon viele Prominente gesehen. Ende der 80er ist hier übrigens auch die legendäre Serie "Zur Freiheit" von Franz Xaver Bogner entstanden.

Irgendwann bei einem Spaziergang durch die Isarvorstadt landet man unweigerlich bei der Namensgeberin des Viertels. Die Isar lockt zum Sonnen, Grillen und Entspannen. Hier muss man sich einfach wohl fühlen, oder anders gesagt...

...fast wie im siebten Himmel.

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