Süddeutsche Zeitung

Münchner Stadtviertel: Das Lehel:Die alte Dame

Sie ist die älteste Münchner Vorstadt und hat einiges zu bieten: Die Isar vor der Tür, den Englischen Garten gleich ums Eck und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Das Lehel ist immer einen Besuch wert.

Christian Jocher-Wiltschka

Sie ist die älteste Münchner Vorstadt und hat einiges zu bieten: Die Isar vor der Tür, den Englischen Garten gleich ums Eck und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Das Lehel ist immer einen Besuch wert. Hinter dem Altstadtring Nord beginnt das Lehel. Geht man auf der Maximilianstraße Richtung stadtauswärts, begrüßt einen im Lehel als erstes die mächtige Regierung von Oberbayern. Das Gebäude, das Friedrich Bürklein zwischen 1856 und 1864 errichten ließ, ist 180 Meter lang und 29 Meter hoch.

Gleich nebenan wird Theater gespielt. Das GOP-Varieté-Theater, in den Räumen der Kleinen Komödie, zieht die Münchner und Gäste ins Lehel: Während der Comedy- und Akrobatik-Vorstellungen wird den Besuchern ein Menü serviert.

Auf der kleinen Verkehrsinsel vor dem GOP-Varieté-Theater steht die Statue von Max II. Um ihn gruppieren sich vier Kinder mit den Wappen der bayerischen Stämme Bayern, Schwaben, Franken und Rheinpfalz.

Jeden Morgen strömen hunderte Schüler zur Thierschstraße 46, ans Wilhelmsgymnasium. Auch der Schriftsteller Ludwig Thoma oder der Musiker Konstantin Wecker gingen hier schon zur Schule.

Lernen können die Besucher im Lehel auch viel in den zahlreichen Museen im Viertel. Die bekanntesten sind in der Prinzregentenstraße. Neben dem Haus der Kunst steht hier auch das Bayerische Nationalmuseum mit seinem imposanten Bau.

Als Szeneviertel ist das Lehel ja nicht gerade verschrien. Dennoch gibt es vor allem rund um den zentralen St.-Anna-Platz viele kleine Cafés und Kneipen - hier trifft man sich.

Besonders sehenswert sind im Lehel die wunderschönen Altbaufassaden, die in fast jeder Straße zu bewundern sind.

Mit die Schönsten sind in der Liebherrstraße zu finden.

Aber auch die neu gebauten Häuser, wie hier in der Bruderstraße, passen wunderbar ins Stadtviertelbild.

In der Kanalstraße sind an manchen Fassaden noch Spuren aus einer anderen Zeit zu entdecken. Hinter dieser Tür arbeitete einst ein Schlosser.

Es gibt also vor allem viel für`s Auge im Lehel. Das wissen auch so manche Vierbeiner zu schätzen.

In der Unsöldstraße im Lehel fließt sogar der Eisbach direkt an den Wohnhäusern vorbei. Ein Bild, dass es in München eher selten zu sehen gibt.

Da kennt man das hier schon eher: Am oberen Ende des Englischen Garten treffen sich bei schönem Wetter die Surfer vom Eisbach. Zuschauer sind immer willkommen.

Wer dann genug gesehen hat, macht sich auf in den Englischen Garten. Der südliche Teil der "grünen Lunge" Münchens gehört zum Lehel. Hier liegt man auf der Wiese, genießt die Sonne oder...

...geht in den Biergarten. Mittags sind noch viele Plätze rund um den Chinesischen Turm frei. Nach Feierabend geht es hier aber rund. Dann muss man schon mal zusammenrücken. Aber genau so macht das Biergarteln ja erst richtig Spaß.

Auf dem Nachhauseweg ist noch ein kleiner Abstecher zum Monopteros Pflicht für den Lehel-Besucher. Der etwa 16 Meter hohe Rundtempel wurde im 19. Jahrhundert nach einem Entwurf von Leo von Klenze errichtet.

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