Münchner Filmfest 2010:Filmische Verführung

Berüchtigte Drogenbarone, junge Mörder und Geister der Vergangenheit: Mehr als 200 Filme aus 42 Ländern sind auf dem Filmfest in München zu sehen. Hier die besten Tipps.

Ana Maria Michel

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Filmfest München 2010, ME TOO – wer will schon normal sein? (Regie: Antonio Naharro, Álvaro Pastor)

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Berüchtigte Drogenbarone, junge Mörder und Geister der Vergangenheit: Mehr als 200 Filme aus 42 Ländern sind auf dem Filmfest in München zu sehen. Hier die besten Tipps.

Me Too - wer will schon normal sein?

Der Auftaktfilm des Festivals ist ein Film der beiden spanischen Regisseure Antonio Naharro und Álvaro Pastor. Me Too - wer will schon normal sein? Erzählt die Geschichte des 34-jährigen Daniel (Pablo Pineda), der als erster Europäer mit Down Syndrom ein Studium an einer Universität abgeschlossen hat. Er findet danach einen Job als Sozialarbeiter und verliebt sich in seine Kollegin. Diese unkonventionelle Liebe verunsichert Kollegen und die Familien der beiden.

Realität und Film laufen ein Stück weit parallel, denn der Schauspieler Pablo Pineda ist auch im wirklichen Leben der erste Europäer mit Down Syndrom mit einem Hochschulabschluss. Lola Dueñas, die Hauptdarstellerin an seiner Seite, ist aus Filmen von Pedro Almodóvar oder aus Alejandro Amenábars Das Meer in mir international bekannt.

Samstag, 26.06.2010, 19:30 Uhr, Gasteig (Carl-Orff-Saal)

Weitere Informationen unter www.filmfest-muenchen.de

Filmfest München 2010, Tetro (Regie: Francis Ford Coppola)

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Tetro

Francis Ford Coppola, der Regisseur von Der Pate I bis III, Apolocalypse Now oder Bram Strokers Dracula, ist einer der ganz großen Namen auf dem Münchner Filmfest 2010. Sein Film Tetro wird in der internationalen Filmreihe gezeigt. Coppola hat selbst das Drehbuch zu diesem Film geschrieben: Der junge Schiffssteward Bennie (Alden Ehrenreich) fährt nach Buenos Aires, um seinen älteren Halbbruder Tetro (Vincent Gallo) zu besuchen. Der ist ein verbitterter Schriftsteller und will nach einem Streit nichts mehr mit seiner Familie zu tun haben. Nach und nach wird die komplizierte Familiengeschichte offengelegt.

Samstag, 26.06.2010, 17:00 Uhr, Cinemaxx 2 und Dienstag, 29.06.2010, 20:00 Uhr, Cinemaxx 3

Filmfest München 2010, American Prince(Regie:Tommy Pallotta)

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American Prince

Steven Prince war Road-Manager von Neil Young, Ex-Junkie und Gelegenheitsschauspieler. In Martin Scorseses Taxi Driver spielte er in den siebziger Jahren einen Waffenhändler. Es ist über 30 Jahre her, dass Scorsese seinen Freund Prince vor der Kamera über seine Erlebnisse in der Filmwelt sprechen ließ. Das Ergebnis ist ein Dokumentarfilm namens American Boy, der nur in Form von Raubkopien kursiert und nie offiziell verliehen wurde. Tommy Pallotta sah diese Dokumentation am College und konnte sie nicht vergessen. Für seinen Film American Prince, der 2010 auf dem Münchner Filmfest zu sehen ist, sprach er erneut mit Prince. Pallottas Film läuft in der Reihe American Independents, in der Scorseses Vorlage American Boy parallel gezeigt wird.

Samstag, 26.06.2010, 22:30 Uhr, Filmmuseum und Sonntag, 27.06.2010, 17:30 Uhr, Filmmuseum

Filmfest München 2010, Der letzte schöne Herbsttag (Regie: Ralf Westhoff)

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Der letzte schöne Herbsttag

Der Münchner Regisseur Ralf Westhoff ist 2007 mit seinem Film Shoppen bekannt geworden. Darin lässt er 18 Singles an einem Speed Dating teilnehmen. Auf dem Filmfest wird Der letzte schöne Herbsttag in der Reihe Neue deutsche Kinofilme gezeigt - auch darin geht es um Beziehungen: Ein junges Paar versucht herauszufinden, ob seine Liebe eine Zukunft hat. Die Schauspielerin Julia Koschitz stand für Westhoff bereits in Shoppen vor der Kamera. Der letzte schöne Herbsttag ist ein Anwärter auf den Förderpreis Deutscher Film.

Sonntag, 27.06..2010, 19:30 Uhr, Cinemaxx 2 und Mittwoch, 30.06.2010, 14:00 Uhr, Cinemaxx 4

Filmfest München 2010, Hundstage (Regie:Ulrich Seidl)

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Hundstage

Der Österreicher Ulrich Seidl beschäftigt sich in seinen Filmen mit den Außenseitern der Gesellschaft. Seine Werke galten lange Zeit als Geheimtipps, sie wurden als verwegen und unmoralisch eingestuft. Die Grenzen zwischen dokumentarischem Kinofilm und Spielfilm verwischen: Hundstage (2001) zeigt zum Beispiel in einer Szene einen echten Swinger Club. Das Münchner Filmfest widmet Ulrich Seidl 2010 eine Retrospektive mit 16 Filmen.

Samstag, 26.06.2010, 22:30 Uhr, CinemaxX 1 und Dienstag, 29.06.2010, 20:00 Uhr, RIO Kino 2

Filmfest München 2010, Persécution (Regie: Patrice Chéreau)

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Persécution

Die Reihe Nouveau Cinéma Francais ist eine Hommage an das französische Kino seit der Nouvelle Vague bis heute. Einer der Filme in dieser Kategorie ist Persécution, das elfte Werk des französischen Regisseurs Patrice Chéreau. Er interessiert sich für komplizierte Beziehungen, seine Helden setzen die Liebe mutwillig aufs Spiel und sind ständig auf dem Sprung. Gleich drei Stars des französischen Kinos sind in diesem Film zu sehen: Romain Duris, Charlotte Gainsbourg und Jean-Hugues Anglade.

Sonntag, 27.06.2010, 22:30 Uhr, Cinemaxx 3 und Samstag, 03.07.2010, 20:00 Uhr, Cinemaxx 3

Filmfest München 2010, Die magische Feder und viele andere Geschichten (Regie:Nitin Das )

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Die magische Feder und viele andere Geschichten

Auch für junge Filmfans ist beim Münchner Filmfest etwas dabei. Die magische Feder und viele andere Geschichten ist ein indischer Film, der im Indien-Schwerpunkt des Festivals läuft. Kinder aus Mumbai erzählen darin wahre und erfundene Geschichten über ihren Kampf gegen die Erwachsenenwelt. Über zwei Jahre lang hat Nitin Das mit Kindern aus verschiedenen Slums an diesem bunten Film gearbeitet.

Montag, 28.06.2010, 14:30 Uhr, Gasteig (Vortragssaal der Bibliothek) und Dienstag, 29.06.2010, 09:00 Uhr, Gasteig (Vortragssaal der Bibliothek)

Filmfest München 2010, White Material (Regie: Claire Denis)

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White Material

Die französische Regisseurin Claire Denis ist beim Münchner Filmfest mit einem Afrika-Drama vertreten. Die Geschichte spielt in einem Staat ohne Namen: Die Kolonialmacht ist abgezogen, Rebellen und Soldaten kämpfen um die Vormachtstellung. Zwischen den Fronten steht eine französische Plantagenbesitzerin (Isabelle Huppert), die die Gefahr zu lange nicht erkennt. 

In dem Film geht es jedoch nicht nur um Afrika, sondern um eine Gesellschaft, die im Chaos versinkt.

Montag, 28.06.2010, 22:30Uhr, Cinemaxx 3 und Mittwoch, 30.06.2010, 17:30 Uhr, Cinemaxx 3

Filmfest München 2010, Copie Conforme (Regie: Abbas Kiarostami)

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Copie Conforme

Der iranische Regisseur Abbas Kiarostami wurde 1997 für seinen Film Der Geschmack der Kirsche mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet, wo 2010 sein Film Copie Conforme mit großem Erfolg gelaufen ist. Auf dem Münchner Filmfest wird der Altmeister des persischen Kinos mit dem CineMerit-Award ausgezeichnet.

Copie Conforme handelt von einer Begegnung zwischen einem Mann und einer Frau: Er ist ein britischer Schriftsteller (William Shmell), sie eine franzöische Galeristin (Juliette Binoche). Der Zufall führt sie in der Toskana zusammen, wo sie für ein Ehepaar gehalten werden und dieses Spiel fortführen.

Dienstag, 29.06.2010, 17:00, Gasteig (Carl-Orff-Saal) und Freitag, 02.07.2010, 21:30, RIO Kino 1

Filmfest München 2010, Die Autobiographie des Nicolae Ceausescu (Regie: Andrei Ujica)

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Die Autobiographie des Nicolae Ceausescu

Der Schwerpunkt des Münchner Filmfests 2010 dreht sich um den politischen Film. Die Autobiographie des Nicolae Ceausescu von Andrei Ujica fällt in diese Kategorie. In diesem Film wird die Welt des rumänischen Staatspräsidenten von 1967 bis 1989 mit all ihrem Prunk und Protz gezeigt. Gleichzeitig geht es um die Verbrechen des ehemaligen Diktators. Der Film ist eine unkommentierte Zusammenstellung aus propagandistischen Filmsequenzen, Fernseh- und Filmaufnahmen sowie privaten Videos.

Mittwoch, 30.06.2010, 14:00 Uhr, Cinemaxx 5 und Donnerstag, 01.07.2010, 18:00 Uhr, Cinemaxx 6

Filmfest München 2010, Mother (Regie: Joon-ho Bong)

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Mother

Der Koreaner Joon-ho Bong gilt als einer der besten Regisseure Asiens. In seinem Film Mother inszeniert er den Kampf einer fürsorglichen Mutter. Ihr 27-jähriger Sohn steht im Verdacht, ein Schulmädchen ermordet zu haben. Sie glaubt an seine Unschuld.

Mittwoch, 30.06.2010, 18:30Uhr, Cinemaxx 4 und Freitag, 02.07.2010, 16:00 Uhr, RIO Kino 1

Filmfest München 2010, Pecados de mi padre (Regie: Nicolás Entel)

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Pecados de mi padre

Pecados de mi padre bedeutet übersetzt "Die Sünden meines Vaters". Der Film ist beim Münchner Filmfest 2010 ein Teil der Reihe Visiones Latinas. In diesem Dokumentarfilm von Nicolás Entel erzählt Juan Escobar von seinem Vater: Pablo Escobar war einer der berüchtigtsten Drogenbarone Kolumbiens und galt in den achtziger Jahren als Staatsfeind Nummer eins. 1993 wurde Pablo Escobar bei einer Razzia erschossen, sein Sohn floh daraufhin nach Buenos Aires und versuchte, seine wahre Identität hinter sich zu lassen.

Mittwoch, 30.06.2010, 22:00 Uhr, Cinemaxx 5 und Freitag, 02.07.2010, 17:30 Uhr, Filmmuseum

Filmfest München 2010, Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives (Regie:  Apichatpong Weerasethakul)

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Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives

Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives hat 2010 in Cannes die Goldene Palme gewonnen und wird jetzt auf dem Filmfest in München innerhalb der Reihe Fokus Fernost gezeigt. Der Regisseur Apichatpong Weerasethakul beschäftigt sich darin mit den Geistern der Vergangenheit. Der thailändische Filmemacher führt verschiedene Schichten der Erinnerung zusammen. Ohne Spezialeffekte erzählt Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives von einer ganz eigenen Welt, in die der Zuschauer während der Vorstellung eintauchen kann.

Donnerstag, 01.07.2010, 18:30 Uhr, RIO Kino 1 und Samstag, 03.07.2010, 17:30 Uhr, Cinemaxx 1

Filmfest München 2010, Bergblut (Regie:Philipp J. Pamer)

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Bergblut

Die junge bayerische Arzttochter Katharina muss 1809 mit ihrem Mann nach Tirol fliehen. Auf einem Bergbauernhof im Passeiertal erlebt sie das Jahr des Volksaufstands um Andreas Hofer. Der Jungregisseur Philipp J. Pamers hat Bergblut mit einem Budget von nur 460.000 Euro gedreht.

Donnerstag, 01.07.2010, 19:30  Uhr, Gasteig (Carl-Orff-Saal) und Samstag, 03.07.2010, 21:30 Uhr, Cinemaxx 4

Filmfest München 2010, Valhalla Rising (Regie: Nicolas Winding Refn)

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Valhalla Rising

Mads Mikkelsen gilt als "Sexiest Man in Denmark" und ist aus großen Produktionen wie Casino Rayale und König Arthur bekannt. In Nicolas Winding Refns Film Valhalla Rising schlüpft er in die Rolle eines Wikingers. Im Jahr 1000 schließt dieser sich mit dem Sklaven Are einer Gruppe Seefahrer an, sie stoßen auf ein unbekanntes Land und nehmen an, in Valhalla - dem Himmel - angekommen zu sein, aber sie haben gerade Amerika entdeckt.

Donnerstag, 01.07.2010, 22:30 Uhr, Gasteig (Carl-Orff-Saal) und Samstag, 03.07.2010, 19:00 Uhr, RIO Kino 1

Weitere Informationen unter www.filmfest-muenchen.de

© sueddeutsche.de/sonn
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