Münchner Apps:München to go

Welcher Flug hat Verspätung? Wie isst man eine Weißwurst? Was macht der FC Bayern nach der Winterpause? Wo präsentiert man "a new car, a new woman, a new outfit"? Wir haben Münchner Apps getestet.

Beate Wild

1 / 17

Münchner Apps:Alfons Schuhbeck

Alfons Schubeck, 2010

Quelle: SZ

Es gibt inzwischen wirklich keinen Lebensbereich mehr, in dem man noch ohne Alfons Schuhbeck auskommen muss. Unser "Fonsi" ist immer am Puls der Zeit und hat deshalb eine App mit Kochrezepten herausgebracht. Die Alfons-Schuhbeck-App versorgt einen mit 60 Rezepten und allerlei schlaues Wissen über Gewürze, das Lieblingsthema des Sternekochs. Kommt man also in die Verlegenheit, spontan "Zander-Krautwickerl mit Safran-Limetten-Sauce" auftischen zu wollen, kann man sich im Supermarkt mittels App informieren, was man alles für Zutaten braucht.

Fazit: Durchaus nützlich, auch wenn der Otto-Normal-Münchner im Alltag vermutlich nicht so oft Schuhbeck-Rezepte nachkocht.

Preis: 1,59 Euro

Erhältlich nur für das iPhone.

2 / 17

Münchner Apps:MVG Fahrinfo

-

Quelle: Alessandra Schellnegger

Für den Münchner, der öffentliche Verkehrsmittel benutzt, ist die MVG-App äußerst praktisch. Man findet schnell die aktuellen Verbindungen, verfügt über sämtliche Netzkarten und ein Countdown zählt die Minuten bis zur nächsten U-Bahn herunter. Im Vergleich zur Konkurrenz-App "MVV" ist diese hier einfacher zu bedienen. Bedauerlicherweise gibt es keine Informationen über ausfallende oder verspätete Züge, was ja gerade in den Wintermonaten für den Fahrgast interessant wäre. Verwunderlich, denn diese sind auf den Webseiten zu finden - und die lassen sich ganz einfach mit dem Smartphone-Browser ansteuern.

Fazit: Praktisch, um Verbindungen zu checken, leider aber ohne aktuelle Infos.

Preis: gratis

Die MVG-Fahrinfo ist iPhone-Besitzern vorbehalten, für Google Android steht nur die MVV-App zur Verfügung.

3 / 17

Münchner Apps:Lonely Planet City Guide

Muenchen ist offizielle Kandidatenstadt fuer Winterolympiade 2018

Quelle: ddp

Den legendären Reiseführer für Individualtouristen gibt es auch als Applikation für das iPhone. Das Munich-App ist sehr kurz gehalten, die wichtigsten Infos bekommt man trotzdem: "The heart of Munich beats in the Altstadt." Dort finde man solche "blockbuster sights" wie Marienplatz, Viktualienmarkt und Hofbräuhaus.

Zum Ausgehen schickt einen der Lonely Planet ins Glockenbachviertel, "the current hipster zone". Verwirrend ist dann aber, dass hier von Haidhausen als Szene-Viertel geschwärmt wird: "with a down-and-dirty party scene and progressive restaurants". Hartnäckig hält sich auch der Ruf der Leopoldstraße als cooler "catwalk". Dort würden die Münchner zeigen, was sie haben: "a new car, a new woman, a new outfit".

Die Bar-Tipps lassen zu wünschen übrig. Sogar Bars, die überhaupt nicht mehr existieren, wie das Brik in der Schellingstraße, werden empfohlen. Das Gebäude dieser Kneipe wurde bereits vor einem Jahr abgerissen.

Fazit: Als erste Orientierungshilfe für Gäste aus dem Ausland ist die Munich-App gut geeignet, allerdings sollte man nicht jeden Tipp für bare Münze nehmen. Für Einheimische bringt sie keine neuen Erkenntnisse, eher kurzfristiges Amüsement.

Preis: 4,99 Euro

Die Lonely-Planet-App für München gibt es bisher bloß für das iPhone.

4 / 17

Münchner Apps:FC Bayern München

VFB Stuttgart - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

Als Bayern-Fan erfährt man hier alles, was der Verein für berichtenswert hält. Hier wünscht Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge den Fans einen guten Rutsch, hier kann man lesen, wo die Spieler Weihnachten feierten (Arjen Robben in Dubai, Jörg Butt in Oldenburg, Bastian Schweinsteiger in München). Bei der Bayern-App erfährt man aber auch, dass der Verein derzeit auf dem fünften Tabellenplatz steht und dass er nach der Winterpause "voll angreifen" will.

Fazit: Wie nicht anders erwartet, liefert die Bayern-App ausschließlich Hofberichterstattung des Münchner Fußballvereins. Für Fans ein Muss. Für alle anderen verzichtbar.

Preis: gratis

Diese App gibt es nicht nur für das iPhone, sondern auch für Google Android.

5 / 17

Münchner Apps:Bairisch

Münchner Nachtleben zur Wiesnzeit, 2005

Quelle: Catherina Hess

Gut gerüstet für München ist mit dieser App sowohl der Reisende, der die Stadt als Tourist besucht, als auch der Zugereiste, der hier wohnt und dem bairischen Idiom nicht mächtig ist. Hier lernt der Dialektinteressierte nützliche Worte wie Lewakaassemmi (Leberkäsesemmel), U-Bahnbileddl (U-Bahnkarte), Mäddaschdab (Zollstock), gaach (heftig), Fleischpflanzl (Frikadelle) oder Hafal (große Tasse).

Fazit: Für Auswärtige eine Einführung ins Bairische, für Einheimische eine lustige Lekture. Großer Wermutstropfen: Man kann die bairischen Ausdrücke zwar lesen, aber nicht anhören. Und alleine an der Aussprache dürfen die Preißn ja schon scheitern.

Preis: 1,59 Euro

Diese App ist nur für das iPhone erhältlich.

6 / 17

Münchner Apps:Flughafen München

Erneut Annullierungen am Muenchner Flughafen

Quelle: dapd

Was man sonst nur an den großen Tafeln in den Terminals nachlesen kann, bekommt der Reisende nun via App auf sein Handy. Ankünfte und Abflüge vom Münchner Flughafen mit Zeiten und Flugnummern kann man hier erfahren. Wer auf den gesuchten Flug tippt, bekommt weitere Infos zu möglichen Verspätungen. Beim Schneechaos der vergangenen Tage mussten wir jedoch feststellen, dass diese Angaben oft nicht stimmten - wie auf der großen Anzeigetafel am Flughafen auch.

Fazit: Praktische Info für Viel-Reisende.

Preis: gratis

Erhältlich nur für das iPhone.

7 / 17

Münchner Apps:CSU

CSU-Parteitag

Quelle: dapd

Sogar die CSU gibt sich modern und präsentiert sich mit einer App. Hier kann man Impressionen vom CSU-Parteitag als Video anschauen und lesen, wie erfolgreich und großartig Horst Seehofer ist. Auch Kurz-Biographien sämtlicher CSU-Köpfe sind mit Fotos abrufbar. Beispielsweise erfährt man, dass Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Mittenwald und Markus Söder ein Volontariat beim Bayerischen Rundfunk absolviert hat. Und wer nun total begeistert ist vom CSU-Clan, kann der Partei sofort via App eine Spende zukommen lassen.

Fazit: Für Parteitreue eine Devotionalie. Für alle anderen absolut verzichtbar.

Preis: gratis

Die CSU-App gibt es nur für iPhones.

8 / 17

Münchner Apps:Loo2go

Altes Reichsbahndepot in Berg am Laim, 2010

Quelle: ANGELIKA BARDEHLE

Das Problem kennt jeder: Man ist irgendwo in der Stadt unterwegs, plötzlich drückt die Blase. Doch wo kann sich der Münchner erleichtern? Hier hilft die App Loo2go weiter. Vorgeschlagen werden hier Fast-Food-Ketten, Coffee-Shops, Tankstellen, Biergärten oder U-Bahn-Haltestellen. Sämtliche Örtchen sind auch in einem interaktiven Stadtplan eingetragen, per GPS wird man von seinem Standort direkt aufs Häuschen geführt. 

Fazit: Effizient in Notfällen.

Preis: Gratis. Erhältlich nur für das iPhone.

9 / 17

Münchner Apps:Weißes Bräuhaus

Bedienung Berta im 'Weißen Bräuhaus', 2004

Quelle: Rumpf

Wenn ein Wirtshaus über eine App verfügt, ist das durchaus als Fortschritt und Zeichen der Moderne zu betrachten. Das Weiße Bräuhaus im Tal ist mit seiner Applikation ganz vorne mit dabei. Der Münchner kann vor dem Besuch der Gaststätte schon mal die Tageskarte checken (z.B. Bierkutschergulasch mit Semmelknödel für 10,40 Euro), sich das Rezept seines Lieblingsessens downloaden, sich Bilder des Lokals ansehen und sogar eine Reservierung vornehmen.

Fazit: Das nennt man Kundenorientierung. Derartigen Service würden wir uns bei sämtlichen Lokalen der Stadt wünschen.

Preis: gratis

Nur für iPhones.

10 / 17

Münchner Apps:BMW Welt

BMW-Welt in München, 2010

Quelle: lok

Der bayerische Autobauer hat die Smartphone-Applikation als Marketinginstrument entdeckt. Man kann einen interaktiven Rundgang durch die BMW-Welt machen, Info-Material bestellen und sich über Veranstaltungen in der BMW-Welt (z.B. Lesung des Krimi-Autors Simon Beckett am 20.03.2011) informieren. Wer das dringende Bedürfnis verspürt, der Automarke eine Twitter-Nachricht zu schicken, kann das hier auch machen.

Fazit: Die BMW-App ist reine Werbung für den Autohersteller. Das kann man sich sparen.

Preis: gratis

Die BMW-Welt-App ist nur für das iPhone erhältlich.

11 / 17

Münchner Apps:Oktoberfest

Oktoberfest in Berlin

Quelle: dpa

Es gibt zahlreiche Wiesn-Apps, aber die von oktoberfest.de, hat im Vergleich zu anderen viele Infos. Einiges erfährt man über die Bierzelte, über das Hippodrom beispielsweise, dass hier der "Flirtfaktor" hoch und die Champagner-Bar beliebt ist. Praktisch ist auch die Karten-Funktion, mit der man sofort feststellen kann, wo sich nun das gesuchte Zelt befindet. Bei den aktuellen News gibt es Wiesn-Nachrichten, via Web-Cam kann man während des Oktoberfests das Treiben auf der Theresienwiese beobachten und beim Promille-Rechner seinen aktuellen Alkoholpegel feststellen.

Fazit: Äußerst praktisch für Auswärtige, aber auch informativ für Einheimische.

Preis: gratis

Die Oktoberfest-App gibt es nicht nur für das iPhone, sondern auch für Google Android.

12 / 17

Münchner Apps:MM-Wandern

Winter-/ Herbst-Impression Ettal

Quelle: JOHANNES SIMON

Diese Wander-App des Michael-Müller-Verlags gibt es kostenlos zum Testen oder in der Vollversion für 11,99 Euro. Hier werden Wanderrouten, etwa durch die Partnachklamm, beschrieben. Wertvolle Informationen wie Länge und Dauer der Tour, sowie Schwierigkeitsgrad und Anfahrt kann man hier nachlesen. Zudem erfährt man geschichtliche und geographische Fakten über die Gegend und kann GPS-gesteuert loswandern. Ein gut lesbares Kartenmaterial zeigt einem überdies den Weg.

Fazit: Für Wanderfreunde eine große Hilfe.

Preis: gratis oder 11,99 Euro

Nur für das iPhone erhältlich.

13 / 17

Münchner Apps:Rodeln & Winterwandern in Oberbayern

Schnee in Hessen

Quelle: dpa

Die Rodel-App der SZ hält für Winterfreunde 100 Touren im Münchner Umland sowie im Werdenfelser Land, um den Tegernsee und Schliersee, im Chiemgau und Berchtesgadener Land bereit. Auf einer Karte kann man per GPS seinen Standpunkt bestimmen, Schwierigkeitsgrad und Steckenverlauf werden beschrieben.

Fazit: Praktisch für Rodel-Fans und Familien, die gerne neue Gebiete und Touren ausprobieren.

Preis: 7,99 Euro

Kann bisher nur von iPhone-Besitzern erworben werden.

14 / 17

Münchner Apps:Mensaplan

Tunesische Köche kochen für Garchinger Studenten, 2007

Quelle: CATH

Für Studenten äußerst hilfreich ist die Mensa-App. Bevor man sich beispielsweise extra auf den Weg in die Kantine an der Leopoldstraße macht, kann man hier nachschauen, was auf dem Speiseplan steht. Schweinegeschnetzeltes, Berner Röstigratin oder Rinderroulade - wer mit allen drei Gerichten nichts anfangen kann, kann sich die Anfahrt sparen. Auch die Mensen in der Arcisstraße, in Garching, in Martinsried und in Weihenstephan präsentieren hier ihr Menü.

Fazit: Eine große Hilfe für Stundenten.

Preis: gratis

Diese App gibt es sowohl für iPhones als auch für Google Android.

15 / 17

Münchner Apps:Louis Hotel

Hotel Louis in München, 2009

Quelle: lok

Das schicke Design-Hotel Louis am Viktualienmarkt bietet seinen Gästen ebenfalls Infos via App an. Man kann Preise nachlesen, Zimmer buchen und erhält praktische Infos über Anreise und das hoteleigene Restaurant Emiko. Lustig ist, wie Münchner Phänomene erklärt werden, etwa wie man eine Weißwurst richtig verzehrt ("How to handle the Weisswurst"). Man wird belehrt, dass die Weißwurst "heimtückisch" sei: Wer kein scharfes Messer verwende, dem springe die Wurst "plötzlich" vom Teller.

Aber auch touristische Highlights in der Umgebung sind beschrieben, wie der Hofgarten, die Frauenkirchen und die Maximilianstraße. Letztere nicht ohne den Hinweis, dass es sich hier um die Luxus-Einkaufsmeile handelt: Teure Designer-Shops wie Armani, Cartier und Prada sind zudem in einem kleinen Übersichtsplan eingezeichnet.

Fazit: Für Hotel-Gäste und Luxus-Reisende angenehm, beschränkt die Sichtweise auf München aber doch ziemlich.

Preis: gratis

In den Genuss dieser App kommen nur iPhone-Besitzer.

16 / 17

Münchner Apps:SZ

sueddeutsche.de

Quelle: oh

Die SZ kann man selbstverständlich auch von unterwegs lesen. sueddeutsche.de hat gleich zwei Apps im Angebot: Die kostenlose Version bietet einen kurzen Nachrichtenüberblick, bei der Bezahl-Version gibt es ein ausführlicheres Angebot sowie News-Alerts und einen Fußball-Live-Ticker.

Fazit: Für SZ-Leser unverzichtbar.

Preis: gratis oder 1,59 Euro

Bisher nur für iPhones erhältlich.

17 / 17

Münchner Apps:Peak.ar

The summit cross on Germany's highest mountain Zugspitze is pictured in front of the panorama of the Austrian Alps near Garmisch-Partenkirchen

Quelle: REUTERS

Ist das jetzt der Jochberg oder doch der Herzogstand? Und wie heißt der Berg daneben? Heimgarten? Bergfreunde haben mit der Peak.ar-App eine mobile Hilfe zum Identifizieren des gesamten Alpenpanoramas. Mittels GPS wird geortet, wo der Handy-Besitzer steht und in welche Richtung er sein Gerät hält. Dann tauchen auf dem Bildschirm die eingezeichneten Berge mit Namen auf.

Fazit: Die Angaben sind nicht immer zu hundert Prozent exakt, aber die App ist zumindest eine gute Gedächtnisstütze.

Preis: Gratis. Für das iPhone und Android.

© sueddeutsche.de
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: