München/Unterföhring:Variationen eines neuen Viertels

München stellt Pläne für Stadtteil bei Unterföhring und Aschheim vor

Östlich der Flughafen-S-Bahn, zwischen Unterföhring, Aschheim und Johanneskirchen wird ein neuer Münchner Stadtteil gebaut. Wohnungen für 30 000 und Arbeitsplätze für 10 000 Menschen sollen entstehen. Seit drei Jahren arbeiten die Planer dieser Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Nordost (SEM) an einem sogenannten integrierten Strukturkonzept. Mit dem sperrigen Begriff ist eine Art Blaupause für die Gestaltung des 600 Hektar großen Areals gemeint: Wo werden die Gebäude stehen? Wo die Freiflächen liegen? Wo werden Straßen gebaut, U- oder Trambahnverbindungen eingerichtet? Die Planer haben dafür drei unterschiedliche Entwürfe vorgelegt, zu denen die Bürger jetzt ihre Meinung sagen können.

Von Dienstag, 7. März, bis Donnerstag, 6. April, sind die Varianten im ehemaligen Siemens-Komplex am Arabellapark ausgestellt. Führungen sind geplant am Donnerstag, 9. März, Sonntag, 19. März, Donnerstag, 23. März, und Sonntag, 2. April, Beginn ist jeweils um 17 Uhr. In Bürgerworkshops am Samstag, 11. März, und Dienstag, 21. März, können Interessierte ihre Fragen und Ideen direkt mit den Planern besprechen. Bei einem Symposium am Freitag, 17. März, werden von 15 Uhr an Beispiele erfolgreicher Quartiersentwicklung aus anderen europäischen Städten präsentiert. Bei einer Jugendtagung am Freitag, 31. März, zeigen Schüler von 10 Uhr an, was für sie in ihrem Viertel wichtig ist. Zur Finissage am Donnerstag, 6. April, 19 Uhr schließlich soll es ein Resümee der Öffentlichkeitsphase und einen Ausblick auf die nächsten Schritte des Planungsprozesses geben.

Danach stehen die drei Varianten zur Überarbeitung an, mit denen sich die Bürger jetzt beschäftigen werden: Der Entwurf "Quartiere als Perlenkette" reiht vereinfacht gesagt drei Siedlungsschwerpunkte um die alten Dörfer Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen entlang der S-Bahn-Trasse in Nord-Süd-Richtung aneinander. Der Vorschlag "Neue Quartiere am Hüllgraben" schließt in Ost-West-Richtung die Baulücken zwischen Englschalking, Daglfing und Riem, die Grünflächen werden dabei im Norden konzentriert. Die Variante "Küstenlinie" dagegen verzahnt bebaute und offene Flächen. Sie arbeitet mit zwei "Siedlungsfingern", die von Südwesten nach Nordosten in die Landschaft ausgreifen.

Unterdessen beschloss der Bezirksausschuss Bogenhausen jüngst einstimmig, in einer Arbeitsgruppe Möglichkeiten auszuloten, wie sich die Stadterweiterung in Visualisierungen darstellen ließe. Auf diesen sollen mögliche Varianten zur Bebauungsdichte in der Nähe bereits bestehender Häuserzeilen bei Englschalking zu sehen sein.

Die Ausstellung zur Stadtentwicklung im Münchner Nordosten wird am Dienstag, 7. März, um 18 Uhr im Mitarbeiterrestaurant des ehemaligen Siemens-Komplexes an der Richard-Strauss-Straße 76 eröffnet und ist täglich außer bei Veranstaltungen von 14 bis 19 Uhr zu sehen. Bürgerworkshops sind für Samstag, 11. März, 10 bis 15 Uhr und Dienstag, 21. März, 17 bis 21 Uhr geplant. Anmeldung dazu per Mail an nordosten@studio-stadt-region.de oder telefonisch unter 244 10 33-18.

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