Süddeutsche Zeitung

Münchner Stadtviertel: Schwabing West:Ein Kunstprodukt - aber ein Schönes

Schwabing ist nicht gleich Schwabing: Sehr deutlich merkt man das im Stadtbezirk Schwabing West. Er ist ein Kunstprodukt der Stadtviertelreform in den Neunziger Jahren. Den "Westschwabinger" gibt's demnach nicht.

Christian Jocher-Wiltschka

Schwabing ist nicht gleich Schwabing: Sehr deutlich merkt man das im Stadtbezirk Schwabing West. Er ist ein Kunstprodukt der Stadtviertelreform in den Neunziger Jahren. Den "Westschwabinger" gibt's demnach nicht. Ein kleiner Streifzug durch das Viertel: Erst seit 1996 gehört das Krankenhaus Schwabing am Kölner Platz offiziell zum Stadtbezirk Schwabing West. Nach der Stadtviertelreform hat sich sowohl die Fläche, als auch die Einwohnerzahl verdoppelt. Heute sind die Grenzen: Der Petuelring im Norden, das Olympiagelände im Westen, die Georgenstraße im Süden und die Viktoriastraße im Osten.

Neben der Schleißheimerstraße ist sie die zweite wichtige Nord-Süd-Achse durch das Viertel: Die Belgradstraße. Sie führt vom Petuelring über den Scheidplatz bis zum Kurfürstenplatz und...

...direkt am Luitpoldpark vorbei. Hier ist aber nichts mehr zu hören vom Straßenlärm. Der schöne Park im Norden des Viertels lädt zum Entspannen, Spazierengehen oder Fahrradfahren ein. Sobald die Sonne scheint, sind natürlich auch hier die Sonnenanbeter zu finden.

Die Gegend rund um den Bonner Platz gehört den Neubauwohnungen. Sehr viele neue Wohnblöcke sind hier entstanden.

Etwas südlicher wartet der Kurfürstenplatz. Reges Treiben herrscht hier. Viele Cafés, kleine Geschäfte und Frisiersalons säumen den kleinen Platz. Um den Kurfürstenplatz entstanden übrigens die ersten Häuser im Westen Schwabings in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Hier zeigt Schwabing West sich von seiner schönsten Seite. Auf dem Weg zum Elisabethplatz kommt man an zahlreichen alten Häuserfassaden vorbei.

Dieses Gebäude in der Elisabethstraße hat sogar schon einmal den Münchner Fassadenpreis gewonnen. Seit 1970 vergibt die Stadt diesen Preis einmal im Jahr um kunsthistorisch, architektonisch und städtebaulich bedeutsame Fassaden auszuzeichnen.

Neben den schönen Fassaden sind aber auch immer wieder kleine, nette Details in den Straßen zu entdecken. Wie diesen bayerischen Löwen. Und auch wenn es eine kleine Ausgabe der Symbolfigur Bayerns ist - stolz schaut er trotzdem drein: Löwe ist schließlich Löwe.

Am 1. Oktober 1903 hat der Stadtteil auch einen eigenen "kleinen" Viktualienmarkt bekommen. Der Elisabethmarkt auf dem Elisabethplatz versorgte früher die Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln. 24 Pavillions und eine Markthalle sorgen auch heute noch für frisches Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch oder auch Blumen.

Gleich gegenüber liegt das kulturelle Zentrum: Die Schauburg - das Kinder- und Jugendtheater Münchnes. Seit 1993 trägt es diesen Namen. Jährlich gibt es hier gut 350 Aufführungen zu sehen.

Westlich von der Schauburg in Richtung Schleißheimerstraße steht das Stadtarchiv von München. Der ältere Teil des Bauwerks diente früher als städtisches Wehramt. Heute lagert dort Material aus allen städtischen Ämtern, Betrieben und Gesellschaften Münchens.

Und gleich gegenüber liegt das Nordbad. 1941 wurde das Bad im neoklassizistischen Stil eröffnet. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

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