München:Softair-Schüsse: Wer saß im schwarzen BMW?

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Und plötzlich knallt es: Wahllos sind in München Passanten mit Softair-Pistolen beschossen worden. Die Schüsse wurden jedes Mal aus einem schwarzen BMW abgefeuert.

Für den 31 Jahre alten Angestellten muss es ein gewaltiger Schreck gewesen sein. Am vergangenen Mittwoch um kurz vor sechs Uhr fuhr er mit seinem Motorrad die Putzbrunner Straße in München entlang. Plötzlich überholte ihn ein dunkler 3er-BMW, bremste ab und ließ den Motorradfahrer ebenfalls überholen. Dabei wurde er hinten am Helm von einem Softair-Geschoss getroffen, berichtet die Münchner Polizei. Daraufhin überholte der BMW den jungen Mann erneut - und wieder kamen aus dem Auto Schüsse. Es blieb beim Schrecken, verletzt wurde der 31-Jährige nicht.

Die Schüsse an der Putzbrunner Straße sind jedoch kein Einzelfall. Immer wieder wurden an jenem Morgen Menschen mit Softair-Pistolen beschossen - und immer war da dieser mysteriöse schwarze BMW.

Nur wenig später traf es eine 25 Jahre alte Kauffrau, die mit ihrem Auto in der Rollenhagenstraße unterwegs war - mit offenem Fenster. Auch sie hörte ein schussähnliches Geräusch und verspürte Schmerzen, berichtet die Polizei. Getroffen wurde auch eine 45-jährige Frau, am Körper und am Ohr. Nur wenige Minuten nach dem Vorfall bemerkte sie, wie ein Jugendlicher gerade mit einem Motorroller fliehen wollte - vor einem dunklen Fahrzeug, aus dem heraus auch er mit einer Softair-Pistole beschossen wurde.

Bei einer 47-jährigen Fußgängerin verfehlte das Geschoss nur knapp das Gesicht. Und auch ein 48-jähriger Kraftfahrer, der gerade seinen Lastwagen entladen wollte, wurde zwei Mal beschossen - wiederum aus einem fahrenden Auto heraus. Ebenso traf es eine 20 Jahre alte Auszubildende. Sie wurde von einem Softair-Geschoss an der Schläfe getroffen. Unmittelbar darauf fuhr ein dunkles Auto vom Tatort weg.

Der BMW ist identifiziert - aber wer saß drin?

Wer sind die Unbekannten, die aus dem Auto heraus Menschen mit Softair-Pistolen beschießen? Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen gefährlicher Körperverletzung. Schließlich könnten die Geschosse zu schweren Verletzungen führen, vor allem wenn sie das Gesicht träfen, sagte ein Polizeisprecher zu sueddeutsche.de. Außerdem könnten Auto- und Motorradfahrer, die von einer solchen Kugel getroffen würden, vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden - eine große Gefahr.

Inzwischen können die Beamten einen ersten Ermittlungserfolg vorweisen. Der schwarze BMW sei identifiziert, sagte der Polizeisprecher. Nun werde geprüft, wer aus dem Umfeld der Besitzerin an jenem Morgen mit dem Auto unterwegs gewesen sei.

Die Beamten schließen nicht aus, dass noch weitere Personen in den Stadtteilen Ottobrunn und Waldperlach beschossen wurden.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Münchner Polizei unter der Telefonnummer 089-2910-0 zu melden.

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