Die E-Mail, die am 4. März 2020 um 13.49 Uhr von der Münchner PR-Agentur Pfennigturm an das bayerische Gesundheitsministerium ging, war im Kern sehr kurz. Anrede, der Verweis auf eine beiliegende Rechnung und herzliche Grüße. Mehr nicht. Jetzt aber, knapp zwei Jahre später, könnte die kleine Nachricht große Folgen haben. Weitreichende Folgen für die Gewerbesteueroase Grünwald und andere Münchner Vororte, in denen Tausende Firmen billig wegkommen. Das Geschäftsmodell, das diesen Firmen hohe Steuernachlässe und den Gemeinden wegen der Masse an dort gemeldeten Unternehmen viele Millionen Euro bringt, steht auf dem Prüfstand. Vielleicht sogar auf der Kippe.
Münchner Vorort:Ermittlungen im Steuerparadies Grünwald
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Staatsanwaltschaft und Fiskus haben die Ermittlungen in den CSU-Maskenaffären ausgeweitet und beginnen, Firmen in der Gemeinde Grünwald mit ihren minimalen Gewerbeabgaben zu durchleuchten. Dort gibt es auffällig viele virtuelle Büros.
Von Klaus Ott, München
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Als neuer Kämmerer ist Fabian Leininger künftig für die Finanzen in einer der reichsten Gemeinden Deutschlands zuständig. Ein Gespräch über schwindelerregende Summen, hohe Investitionen - und den Ruf Grünwalds als Steueroase.
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