München:Besonderer Bedarf

Sonderpädagogisches Förderzentrum an der Landkreisgrenze will kräftig wachsen

Von Jürgen Wolfram

Das Sonderpädagogische Förderzentrum Süd soll im großen Stil ausgebaut werden. Wegen des steigenden Bedarfs an Plätzen für Kinder mit unterschiedlichen Betreuungsprofilen sind am Standort Allescherstraße zwei fünfgeschossige Neubauten geplant. In ihnen hätten 24 Förderklassen, drei Gruppen einer schulvorbereitenden Einrichtung sowie ein Haus für Kinder mit zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen Platz. Dem Haus für Kinder müsste der bestehende Holzpavillon weichen, auch Eingriffe in den dichten Baumbestand wären unvermeidbar. Weiteres Planungsdetail: Der Bolzplatz im nördlichen Teil des schulischen Geländes könnte zu einem Rasenspielfeld aufgewertet und eingezäunt werden. Außerhalb der Unterrichtszeiten würde er für die öffentliche Nutzung freigegeben. Nach den Vorstellungen von Lokalpolitikern sollen vor allem Kinder und Jugendliche von den zusätzlichen Sportmöglichkeiten profitieren können.

Bei einem Treffen mit Vertretern des Referats für Bildung und Sport haben sich unlängst Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln mit dem Projekt vertraut gemacht. Im BA herrscht Verständnis für die Raumnöte des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) Süd. Die Anwohner und Bürger des Stadtbezirks würden ebenfalls "frühzeitig" in die weitere Planung einbezogen, verspricht das städtische Bildungsreferat. 43 Eigentümer sind an dem formellen bauaufsichtlichen Verfahren zu beteiligen. Nächster Schritt seien nun Gespräche über den Vorbescheid mit der Lokalbaukommission.

Erschlossen werden soll das erweiterte Förderzentrum, das auch eine Tiefgarage erhält, über die Allescherstraße. Lediglich der Hol- und Bringverkehr des Hauses für Kinder werde an der Becker-Gundahl-Straße abgewickelt. Der Baustellenverkehr sollte nach Ansicht der Planungsbeteiligten über das östlich angrenzende unbebaute Grundstück, ein Erdbeerfeld, erfolgen. Die Stadt hat angekündigt, mit diesem Ziel Kontakt zum Eigentümer aufzunehmen. Ein exakter Zeitplan für den Ausbau des SFZ-Süd steht noch nicht fest.

Das Sonderpädagogische Förderzentrum Süd, eine von elf Einrichtungen dieser Art in München, besteht seit August 2010. Es entstand aus dem Zusammenschluss der früheren Schule zur Lernförderung an der Boschetsrieder Straße und der ehemaligen Schule zur Sprachförderung an der Stielerstraße. Heute gibt es auch noch ein Haus an der Königswieser Straße. In überschaubar großen Lerngruppen von zwölf bis 14 Schülerinnen und Schülern betreut das SFZ Kinder mit erhöhtem sonder- und heilpädagogischen Förderbedarf in den Bereichen Sprache, Lernen und/oder sozial-emotionale Entwicklung. Das SFZ versteht sich als "Schule ohne Rassismus", dafür mit ökologischer Ausrichtung, was seinen Niederschlag schon in einem Regenwaldprojekt gefunden hat. Finanziell unterstützt wird das SFZ-Süd von einem Förderverein sowie Sponsoren. Ein regelmäßiger Austausch besteht mit der Universität, eine enge Kooperation mit den Eltern. Leiterin der Einrichtung ist seit 2014 Susanne Moser.

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