Nicht selten sind es Zufälle, die letztlich bedeutende Geschehnisse herbeiführen. Auf einer vor dem Sommerurlaub vergessenen Petrischale entdeckte etwa Alexander Fleming das Penicillin. Auch die Kette von Ereignissen, die zum friedlichen Sturz des SED-Regimes der DDR im Herbst 1989 führten, wurde durch einen Zufall in Gang gesetzt - oder "durch eine peinliche Panne meinerseits", wie Günter Johannsen erzählt. Der 71-jährige Feldkirchner initiierte im Jahr 1982 die Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, aus denen einige Jahre später die Montagsdemonstrationen für den Umsturz in der DDR hervorgingen - jene Proteste, auf die sich mehr als dreißig Jahre später fälschlich Gegner der Corona-Maßnahmen bei ihren wöchentlichen "Spaziergängen" berufen.
Montagsdemonstrationen:Er hat's erfunden
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An der Nikolaikirche in Leipzig begannen die Montagsdemonstrationen, die 1989 zum Ende der DDR führten. Initiator der Friedensgebete, aus denen sie hervorgingen, war Günter Johannsen, der heute in Feldkirchen lebt.
(Foto: Regina Schmeken)Günter Johannsen hat als Diakon einst die Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche initiiert. Aus ihnen gingen die Montagsdemonstrationen hervor, die zum Sturz des DDR-Regimes führten. Gegen deren Vereinnahmung durch Corona-Leugner wehrt sich der heutige Feldkirchner.
Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen
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