Mobilität:U-Bahn nach Freising

U-Bahn Station Garching Forschungszentrum

Bisher endet die U 6 am Forschungszentrum Garching. Der Landkreis Freising prüft nun eine mögliche Verlängerung der Trasse nach Norden.

(Foto: Sonja Marzoner)

Nachbarlandkreis gibt Machbarkeitsstudie in Auftrag

Von Peter Becker, Garching/Freising

Der Planungs- und Umweltausschuss des Freisinger Kreistags hat nun einstimmig beschlossen, sich finanziell an einer Aktualisierung einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der U-Bahnlinie U 6 von Garching in den Landkreis Freising zu beteiligen. Die Gesamtkosten dafür dürften erfahrungsgemäß zwischen 50 000 und 80 000 Euro liegen. Der Landkreis Freising beteiligt sich als Mitauftraggeber neben dem Freistaat und dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) mit einem Drittel an der Summe. Gegebenenfalls ergänzt er diese mit weiteren 30 000 Euro, sollte es beim MVV zu einer finanziellen Unterdeckung kommen.

Kreisbaumeisterin Antonia Seubert unterstützte mit dringlichen Worten den Antrag. Sie verwies auf den starken Bevölkerungszuwachs und das Angebot an Arbeitsplätzen insbesondere im südlichen Teil des Landkreises Freising und im Norden des Landkreises München. Damit verbunden sei ein hohes Verkehrsaufkommen. Antonia Seubert und Landrat Josef Hauner (CSU) erinnerten an eine Dialogveranstaltung zur Verlängerung der U 6, die im vergangenen November im Freisinger Landratsamt stattgefunden hatte. Die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses, Vertreter des MVV und des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr hatten sich damals für eine Aktualisierung einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009 ausgesprochen. Diese war zu einem negativen Kosten-Nutzen-Ergebnis gekommen, welches es aus der heutigen Perspektive zu hinterfragen und aktualisieren gilt. Bisher endet die U 6 am Forschungszentrum Garching. Insbesondere die universitären Einrichtungen in der Stadt Garching sind auch das Ziel von Studierenden und Angestellten aus dem Norden des Landkreises München.

"Wir sollten jetzt Farbe bekennen", ermunterte Antonia Seubert die Freisinger Kreisräte. Doch die sind sich der Dringlichkeit durchaus bewusst. "Der Handlungsbedarf ist extrem groß", sagte Michael Stanglmaier (Grüne). Der passionierte Bahnfahrer beobachtet jeden Tag auf seinem Weg zur Arbeit vom Zug aus das Stop-and-Go auf der Autobahn A 9. Josef Stegmair (CSU) hält es für selbstverständlich, dass sich der Landkreis an den Kosten der Studie beteiligt, nachdem er diese auch mitangestoßen hatte.

Klar ist, dass die verlängerte Linie der U 6 irgendwo im Landkreis Freising auf eine Bahnstrecke stoßen muss. Dabei ist aktuell ergebnisoffen, wo der Anschluss geschieht. Mehrere mögliche Trassen sollen untersucht werden. Diese könnten vielleicht in Eching oder Neufahrn auf die Bahnstrecke zwischen München und Freising stoßen. Denkbar wäre aber auch ein Anschluss bei Hallbergmoos über die Flughafen-S-Bahn. Stanglmaier hofft, gründend auf schlechten Erfahrungen, dass die Ergebnisse nicht allzu lange auf sich warten lassen. Antonia Seubert konnte ihn dahingehend beruhigen. Sie erwarte die Ergebnisse bereits Ende des Jahres, sagte die Kreisbaumeisterin.

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