Mobilität:Per Autotram zu Jochen Schweizer

Jochen Schweizer Arena

Geht es nach den Freien Wählern, könnten Besucher der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen in ein paar Jahren mit der Autotam vorfahren.

(Foto: dpa)

Die Freien Wähler in Taufkirchen haben eine kühne Verkehrsvision und machen einen Vorstoß für eine neue Verbindung von Neuperlach nach Taufkirchen.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Mit einer führer- und schienenlosen Autotram vom U-Bahnhof Neuperlach Süd zum Ludwig-Bölkow-Campus: Geht es nach den Freien Wählern (FW) in Taufkirchen, dann soll diese kühne Verkehrsvision genauer unter die Lupe genommen werden. Hierfür hat die Gemeinderatsfraktion einen Antrag eingereicht, wonach die Kommune die Verlängerung der U 5 von der Endstation Neuperlach Süd bis zur Jochen-Schweizer-Arena in Taufkirchen durch Elektrobusse oder eine sogenannte Autotram prüfen und entsprechende Stellungnahmen einholen soll, unter anderem bei den Nachbargemeinden, dem Freistaat Bayern und dem Campus.

Letzterer sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und werde dies künftig umso mehr tun, wenn man die Pläne der Staatsregierung für einen Luft- und Raumfahrtstandort in Taufkirchen und Ottobrunn - Stichwort Bavaria One - bedenke, sagt FW-Gemeinderat Peter Hofbauer. "Die Verkehrslage dort wird sich weiter verschärfen." Zwar sei der Standort für Autos durch die nahe A 8 "ausreichend erschlossen"; hinsichtlich der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr jedoch gebe es offenkundige Defizite. "Über eine Verlängerung der U-Bahn reden wir schon gefühlt seit 20 Jahren", sagt Hofbauer. "Wir wollen jetzt eine neue Idee prüfen, die sicher nicht uninteressant ist."

"Geräuschlose Fahrzeuge"

Konkret schwebt den Freien Wählern eine sogenannte Autotram vor, wie sie etwa vom Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden entwickelt wurde. Derlei Straßenbahnen würden elektrisch angetrieben, führerlos fahren und benötigten weder Schienen noch Oberleitungen, heißt es in dem FW-Antrag. Entsprechend könnte solch ein Gefährt auf einer schmalen, zweispurigen Straße verkehren, "die man innerhalb von zwei, drei Jahren bauen kann", sagt Peter Hofbauer. "Und das zu einem Zehntel der Kosten wie bei einer U-Bahn."

Von Neuperlach aus, so der Plan der Freien Wähler, würde die Autotram das Gelände der Bundeswehr-Universität im Osten passieren und danach durch den Landschaftspark Hachinger Tal fahren, was wegen der "geräuschlosen Fahrzeuge" möglich wäre, heißt es in dem Antrag. Auf Ottobrunner und Taufkirchener Flur solle die Route dann entweder östlich der A 8 oder entlang der Ludwig-Bölkow-Allee verlaufen - und je nachdem, welchen Weg man einschlägt, an der Jochen-Schweizer-Arena oder direkt am Ludwig-Bölkow-Campus enden. "Bei einem simultanen Betrieb von vier Straßenbahnen wäre ein Fünf-Minuten-Takt in beide Richtungen realisierbar", glauben die Freien Wähler. Mit ihrem Antrag wird sich der Gemeinderat wahrscheinlich schon in seiner nächsten Sitzung am 24. Januar befassen.

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