Mobilität:Lastenräder statt Autos

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Ismaning will Privatleute beim Kauf mit Zuschuss bedenken

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Darauf, dass Ismaning die erste Kommune im Landkreis München war, die als "fahrradfreundlich" ausgezeichnet wurde, ist man dort heute noch stolz. Um diesem Ruf auch weiterhin gerecht zu werden, engagiert sich die Gemeinde bereits auf vielerlei Weise. Zum Beispiel sind inzwischen 14 Stationen der MVG-Mieträder im Ort verteilt zu finden, außerdem gibt es eine Reparaturstation, an der jeder sein Radl kostenlos aufpumpen oder Schrauben nachziehen kann. Nun will die SPD-Fraktion einen weiteren Schritt gehen: Ähnlich wie es bereits die Nachbarn in der Landeshauptstadt München tun, soll Ismaning künftig die Anschaffung von Lastenfahrrädern und Lastenpedelecs finanziell fördern.

Bis zu 25 Prozent der Kosten könnte die Kommune übernehmen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger dazu entscheiden, ein solches Lastengefährt mit oder ohne elektrischer Unterstützung zu erwerben, schlug SPD-Gemeinderat Bruno Rimmelspacher vor. Dadurch erhofft er sich, den innerörtlichen Verkehr auf den Straßen zu verringern, weil mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen könnten. Die Erfahrungen aus den Nachbarkommunen zeigten zudem, dass der finanzielle Aufwand für die Gemeindekasse überschaubar bliebe, sagte er.

Auch Pedelecs, also normale Fahrräder mit Tretfunktion und einem kleinen unterstützendem Elektromotor, wollte Rimmelspacher ursprünglich in die Förderung miteinbeziehen; die Gemeinde Unterföhring fördert zum Beispiel seit 2017 die Anschaffung von E-Bikes für ihre Bürger. Dem widersprachen jedoch seine Kollegen aus CSU- und Grünen-Fraktion mit dem Argument, dass ohne Transportfunktion vor allem das mechanische Radeln gefördert werden solle statt Einzelpedelecs, die schließlich auch Strom verbrauchten.

Das Gremium gab daher am Ende seine grundsätzliche Zustimmung nur für gemeindliche Finanzspritzen bei der Anschaffung von Lastenrädern und -pedelecs. Die Details, etwa zur Höhe der Zuschüsse und der nötigen Dauer des Besitzes des von der Kommune geförderten Gefährts, soll eine Kommission bestehend aus je einem Vertreter pro Fraktion, dem Bürgermeister, der Verwaltung sowie einem Vertreter der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) klären.

© SZ vom 10.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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