Mobilität:Kreis verlängert MVV-Zuschuss

Wer außerhalb der M-Zone wohnt, bekommt den Aufpreis erstattet

Von Stefan Galler, Landkreis

Der Landkreis München wird wohl auch in den Jahren 2022 und 2023 Bewohnern der MVV-Tarifzonen 1 und 2 einen Teil der Kosten für ihre Jahrestickets erstatten. Der Mobilitätsausschuss hat das am Montag dem Kreistag mit deutlicher Mehrheit empfohlen. Dabei ging das Gremium sogar noch über eine Forderung der ÖDP-Gruppe hinaus, die eine Kostenübernahme vorerst nur für das Jahr 2022 beantragt hatte.

Konkret heißt das, dass die Einwohner jener 14 Kommunen, die nach der Tarifreform aus dem Dezember 2019 nicht zur zentralen M-Zone gehören, den höheren Preis, den sie deshalb für ihre Isar-Card, Isar-Card 9 Uhr, Isar-Card 65, Isar-Card Job oder den Ausbildungstarif bezahlt haben, im Nachhinein vom Landkreis auf Antrag zurückbekommen.

Noch habe die Maßnahme nicht die Lenkungswirkung, "die wir wollen", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU). Das liege vor allem an der geringeren Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr durch die Corona-Pandemie. Bis zum 15. Juli dieses Jahres hatten nur 3104 Personen das Angebot genutzt, dabei war ursprünglich von 12 000 Nutzern ausgegangen worden. Die bisher eingegangen Anträge würden den Landkreis gut 750 000 Euro kosten, in den Haushalt hatte man 5,7 Millionen eingestellt. Die Verwaltung gehe davon aus, dass maximal 1,5 Millionen Euro für das laufende Kalenderjahr benötigt werden.

Dennoch sprach sich die Mehrheit im Ausschuss dafür aus, die Förderung um zwei Jahre zu verlängern, allerdings werden nun nur noch drei Millionen Euro pro Haushaltsjahr dafür eingestellt. Freie-Wähler-Kreisrat Günter Heyland mahnte, dass "diese Finanzierung keine Selbstverständlichkeit werden" dürfe. Landrat Göbel erwiderte, dass er nach wie vor auf eine Flatrate hoffe, also irgendwann jeder Bürger den gleichen Beitrag für den MVV bezahlen müsse. Neben Thomas Loderer (CSU) stimmten die Grünen gegen den Antrag. "Erst muss die Angebotsstruktur im ÖPNV verbessert werden", sagte Markus Büchler, der auch Verkehrsexperte der Grünen im Landtag ist. Erst dann seien solche Zuschüsse sinnvoll.

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