Süddeutsche Zeitung

Mobilität in Hohenbrunn:Vorsicht Radfahrer

Gemeinde prüft Wege zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Weg vom Auto, hin zum Fahrrad - in Zeiten einer regen Klimaschutz-Debatte wird der motorisierte Individualverkehr offensichtlich immer unpopulärer. Dem tragen auch die Kommunen im Landkreis Rechnung, so hat der Hohenbrunner Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung Maßnahmen beschlossen, die die Fahrradfahrer auf Gemeindegebiet besser schützen sollen.

Dabei ging es zunächst um einen Antrag der Fraktion ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum, der darauf abzielte, die verschwenkte S-Bahn-Unterführung auf dem Radweg von Hohenbrunn nach Riemerling in beiden Richtungen besser auszuleuchten und die Anbringung von Verkehrsspiegeln für eine bessere Übersichtlichkeit in der Unterführung zu prüfen.

Nachdem Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) den Antrag zunächst eher als Anregung für die Verwaltung verstanden hatte, setzte die Fraktion eine Abstimmung durch: Einstimmig wurde die bessere Ausleuchtung schließlich verabschiedet. "Jeder, der diese Stelle zu Fuß oder mit dem Fahrrad passiert, wird dies als deutliche Verbesserung der Verkehrssituation an dieser Stelle wahrnehmen", sagte Pauline Miller, Bürgermeisterkandidatin des Bürgerforums.

Sechs Brennpunkte in der Gemeinde

Mit einem ganzen Katalog an Vorschlägen, wie man das Radfahren in Hohenbrunn sicherer machen könnte, wandte sich dann die SPD-Fraktion ans Gremium. Die Sozialdemokraten haben sechs Brennpunkte in der Gemeinde ausgemacht, an denen Nachbesserungen nötig seien. Das betrifft einerseits die Dorfstraße, dort soll nach Meinung der Fraktion der westseitige Gehweg für Radfahrer freigegeben werden.

Außerdem fordert die SPD zu Beginn der Kirchstockacher Straße eine neu zu schaffende Einmündung für Fahrradfahrer. Am Bahnübergang Kirchstockacher Straße wiederum wünschen sich die Sozialdemokraten rote Markierungen, die den Verlauf des Radwegs an der Kreuzung Höhenkirchener Straße verdeutlichen.

Als besonders gefährlich empfinden viele Bürger die Einmündung der Hohenbrunner Straße in die B 471. Um dort die Geschwindigkeit der Autos auf der Bundesstraße zu drosseln, will die SPD prüfen lassen, ob die Kreuzung in die geschlossene Ortschaft integriert werden kann. Zumindest sollte eine rote Markierung angebracht und zudem ein Verkehrszeichen ("Vorsicht Radfahrer") aufgestellt werden.

Für die Radwegunterführung am Ortseingang von der Hohenbrunner Straße kommend schlägt die SPD-Fraktion die Installation von Verkehrsspiegeln an, um Kollisionen zu vermeiden. Und auch für die Hohenbrunner Straße selbst gibt es noch eine Anregung: Das Halteverbot solle bis zur ersten Grundstückseinfahrt verlängert, dazu der östliche Gehweg auf 2,5 Meter verbreitert und für Radler freigegeben werden. Schließlich schlugen die Sozialdemokraten vor, die Stützpfeiler an der Bahnunterführung Taufkirchener Straße Richtung Brunnthal zu sichern und den Radweg zu Lasten der Fahrbahn zu verbreitern.

"Das Fahrradfahren muss sicherer gemacht werden, damit auch mehr Bürger dazu ermutigt werden, mit dem Fahrrad zu fahren und auf das Auto zu verzichten", sagte die SPD-Fraktionssprecherin Regina Wenzel. Der Bauausschuss beschloss einstimmig, dass die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit Polizei und dem Fahrradverband ADFC die einzelnen Vorschläge auf ihre Realisierung hin überprüfen soll.

In einer ersten Fassung hatten wir die Bürgermeisterkandidatin von ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum fälschlicherweise Pauline Müller genannt, sie heißt aber Pauline Miller

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SZ vom 24.09.2019/belo
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