Mobilität in Grünwald:Alternative zum SUV

Mobilität in Grünwald: Die Gemeinde Planegg verleiht bereits ein Lastenrad.

Die Gemeinde Planegg verleiht bereits ein Lastenrad.

(Foto: Gemeinde Planegg)

Die Gemeinde schafft vorsorglich mal ein Lastenfahrrad an

Von Wolfgang Krause, Grünwald

Die Gemeinde Grünwald schafft für ihre Bürger ein elektrisches Lastenrad an. Das hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats auf Antrag der CSU einstimmig beschlossen. Das Gefährt soll in einem örtlichen Fahrradgeschäft geladen, gepflegt und bereitgestellt werden. Ob die Grünwalder dafür eine Ausleihgebühr entrichten müssen, soll noch geklärt werden. Die einhellige Meinung im Ausschuss war aber, dass sich der Aufwand dafür nicht lohnt und eine Kaution reicht.

Grundsätzlich begrüßten alle Fraktionen die Idee der CSU. Allerdings äußerte Joachim Zeppenfeld von der SPD Bedenken, ob die Bürger das Lastenrad auch benutzen - "in Grünwald mit den SUV". Die Kollegen im Ausschuss teilten diese Bedenken nicht. Alexander Steininger von der CSU berichtete, dass ein ähnliches Angebot in drei, vier anderen Gemeinden bereits gut angenommen werde. Außerdem herrschte Einigkeit darüber, dass man das Rad, für das etwa 5000 bis 7000 Euro veranschlagt werden, im Zweifelsfall wieder verkaufen oder dem Bauhof überlassen könnte.

Eine der Gemeinden, die bereits ein Lastenrad zum Verleih anbieten, ist Planegg. Das Rad wurde 2018 mit dem Preisgeld von 5000 Euro angeschafft, das Planegg als aktivste Kommune bei der Aktion Stadtradeln vom Landkreis erhielt. Es kann - wie es auch in Grünwald geplant ist - in einem Fahrradgeschäft kostenlos ausgeliehen werden und ist laut Rathausgeschäftsleiter Stefan Schraudig inzwischen sehr gut ausgelastet: "Da gibt's mittlerweile Wartelisten."

Ingrid Reinhart von den Grünen nutzte den CSU-Antrag, um auf die engen Radwege in Grünwald hinzuweisen, auf denen für Lastenräder oder Anhänger kein Platz sei, weshalb diese auf die Straße ausweichen müssten. Zweiter Bürgermeister Stephan Weidenbach (CSU) entgegnete, dass Radler laut Straßenverkehrsordnung ohnehin in die Fahrbahnmitte gehörten: "Ich fahre immer mitten auf der Straße", erzählte er. "Ich werde zwar angehupt, aber es passiert nichts."

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