Mobilität:Hundert Räder, neun Stationen

Unterschleißheim steigt ins Mietradsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft ein

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel wird in Unterschleißheim weitgehend flächendeckend installiert: das Leihrad. Die Stadt will mit neun Stationen von Riedmoos bis Lohhof-Süd in das Mietradsystems der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) einsteigen. Drei Stationen sind an den beiden S-Bahnhöfen Unterschleißheim und Lohhof vorgesehen, sechs weitere im Stadtgebiet. Die Räder können an den Stationen geliehen und an allen anderen wieder zurückgegeben werden. Im Einsatz sein werden rund hundert Räder.

Die Stationen in der Stadt werden nach einem Beschluss des Verkehrsausschusses an der Johann-Schmid-Straße in Lohhof liegen, am Volksfestplatz an der Einmündung der Stadionstraße in den Münchner Ring, an der Echinger Straße in Lohhof-Süd, an der Kreuzung der Birkhahn- mit der Würmbachstraße in Riedmoos, am Unterschleißheimer See und wohl im Bereich des Fastlinger Rings in der Weihersiedlung. An den Bahnhöfen sind die Stationen so konzipiert, dass sie nach dem Umbau der Zugänge ergänzt werden können. Vorgesehen ist eine Station auf der Südostseite des Bahnhofs Lohhof und zwei an der Südostseite des Bahnhofs Unterschleißheim, an beiden Enden des Bahnsteig.

Ausgespart ist vorerst das Gewerbegebiet, auch wenn dort fünf potenzielle Standorte und einer im "Business Campus" in der engeren Wahl waren. Allerdings hatte sich nach Darstellung der Stadtverwaltung kein einziger Betrieb für eine Anbindung interessiert. Einzige Ausnahme sei das Hotel Infinity mit dem Ballhausforum, das aber wegen der laufenden Baustelle noch nicht beim Start dabei sein könne.

Die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Station vor den Stadtwerken an der Carl-von-Linde-Straße wurde vom Verkehrsausschuss des Stadtrats auf die Warteliste gesetzt, um Kapazität für die Weihersiedlung zu schaffen, die in dem von Stadt, Landratsamt und MVG abgestimmten Entwurfsplan ansonsten außen vor geblieben wäre. Äußerst heikel wird die Leihstation in Lohhof-Süd gesehen, weil dafür zwei Parkplätze weichen müssen. Es sei aber definitiv kein anderer Platz in dem Stadtteil geeignet. Und Lohhof-Süd nicht anzubinden, sei kontraproduktiv.

Ansonsten sind alle Mietstationen überwiegend auf städtischem Grund, jeweils gut erreichbar und ohne Verschattung, damit die Solarzellen der Anlagen genug Licht bekommen. Unterschleißheim erwartet für die Erstausstattung des Projekts staatliche Fördermittel von knapp 200 000 Euro, die vom Landratsamt zugeteilt werden. Stadt und Landkreis müssten dann noch jeweils rund 40 000 Euro drauflegen. Zudem müsste Unterschleißheim noch die Stationen baulich herrichten, wofür 90 000 Euro veranschlagt sind.

Der Verkehrsausschuss hat das Projekt und die Standorte einstimmig beschlossen. Weitere Stationen sollen folgen, wenn es Zuschüsse gibt. Ganz vorne auf der Warteliste stehen die zurückgestellte Station bei den Stadtwerken, eine an der Schwalbenstraße im Lohhofer Osten und - auf ausdrücklichen Wunsch des Ausschusses - eine Standortoption in der Bezirksstraße.

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