Mitten in Aying:Wer seinen Baum liebt, der schiebt

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Damit der Kofferraum nicht hinterher wieder voller Nadeln ist, empfiehlt sich das Fahrrad als Transportmittel - doch der ADFC hat dafür ein paar Tipps

Kolumne von Iris Hilberth

Es wird langsam Zeit, sich nach einem geeigneten Christbaum umzuschauen. Noch ist die Auswahl groß genug, um die passende Tanne zu finden, die sogar bei der Schwiegermutter auf Wohlwollen stößt. Man weiß ja: Wer zu lange wartet, den bestraft ein ziemlich schlechter Kompromiss in Form eines nadelnden Restebaums. Der muss meist trickreich in der Zimmerecke drapiert werden, damit gleich auffällt, wie krumm und kahl er auf der Rückseite eigentlich ist. Aber gerade wenn das Wetter so fürchterlich nass ist wie jetzt, würde man das Christbaumkaufen gerne noch etwas vor sich herschieben. Im Regen zwischen den Baumreihen herumstapfen, um unter all den Nobilistannen und Blaufichten die richtige Entscheidung zu treffen, hebt nicht unbedingt die Weihnachtsstimmung. Und wenn man dann noch befürchten muss, dass der nasse Baum den Kofferraum verdreckt - wenn man überhaupt einen Parkplatz bekommt - stöhnt man jetzt schon: Oh, Tannenbaum!

Man könnte das Trumm auch auf dem Autodach festbinden, aber wehe das hält nicht und die Tanne wird beim ersten Bremsen zum grünen Geschoss. Da ist man laut ADAC locker mal 60 Euro los und bekommt auch noch einen Punkt. Eine Lösung für das Christbaum-Frachtproblem hat jetzt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club veröffentlicht. Man ahnt es schon: Tipps für den Tannenbaumtransport per Rad. 20 Kilo Nordmann auf dem Gepäckträger, das ist schon ziemlich sportlich. Der ADFC aber meint das ernst. Anfängern empfiehlt er, den Baum über Lenker und Sattel zu legen, gut festzubinden - und zu schieben. Will man seinen Baum aus Traditionsgründen in Aying selbst schlagen, kann das freilich ein langer Hatsch werden. Wer deshalb doch fahren will, dem rät der ADFC, den Baum "mit ein bisschen Geschick" auf dem Gepäckträger zu befestigen, am besten längs, notfalls auch quer. Er sollte nur rechts und links jeweils nicht mehr als einen Meter herausragen. Das "mobile Grün" dürfe den Radler zudem nicht einschränken, auch könne man wegen der Last ins Schlingern geraten. In diesem Fall empfiehlt sich doch Variante eins: Wer seinen Baum liebt, der schiebt.

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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