Wohnen:Appartements sind besonders teuer

Die Stadt Garching stellt den neuen Mietspiegel vor.

Von Irmengard Gnau, Garching

Wohnen im Landkreis München ist teuer. Gerade Menschen, die neu eine Mietwohnung beziehen, müssen tief in die Tasche greifen. Das zeigt auch der frisch veröffentlichte Garchinger Mietspiegel. Für eine nicht preisgebundene Wohnung oder ein Haus in der Universitätsstadt zahlen Mieter kalt aktuell durchschnittlich 13,14 Euro pro Quadratmeter. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der jüngsten Erhebung aus dem Jahr 2018, als die Durchschnittsmiete in Garching noch bei 11,68 Euro pro Quadratmeter lag.

Besonders teuer sind dabei kleine Appartements mit 25 bis 30 Quadratmetern, für die Mieten bis zu 19 Euro pro Quadratmeter anfallen. Größere Wohnungen sind im Verhältnis dazu günstiger. Außerdem ist der Preis vom Baujahr der Wohnung abhängig. Wohnungen mit einer Fläche von weniger als 25 Quadratmetern wurden nicht im Mietspiegel aufgenommen, weil zu wenige Daten vorlagen; auch Unterkünfte in Studentenheimen sind nicht vertreten.

Im Auftrag der Stadt hat das EMA-Institut für empirische Marktanalysen aus Sinzing bei Regensburg im vergangenen November und Dezember eine repräsentative Stichprobe von 7000 Garchinger Haushalten zu ihrer Wohnsituation befragt; 602 Datensätze wurden ausgewertet und bilden die Basis für den neuen Mietspiegel, der am 1. Mai in Kraft getreten ist. Damit bietet die Stadt Garching ihren Bürgerinnen und Bürgern seit 2014 durchgehend einen qualifizierten Mietspiegel zur Orientierung an - als einzige Kommune im Landkreis München bereits seit so langer Zeit, wie Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) betont. Mit diesem Instrument gebe die Kommune ihren Mietern und Vermietern gute Argumente an die Hand und werde hoffentlich dazu beitragen, manchen Streitigkeiten vorzubeugen, sagt Gruchmann.

Felicia Kocher (Grüne) kritisierte, dass bei Studentenwohnungen - einem Teil der Garchinger Lebenswirklichkeit - der Mietspiegel oft nicht greife, weil entweder Vermieter Wohnungen möbliert vermieten oder weil von Studierenden bewohnte Wohnungen kleiner als 25 Quadratmeter seien und daher nicht erfasst wurden. Die beauftragten Statistiker begründen dies mit der geringen Teilnahmebereitschaft von Bewohnern kleiner Wohnungen. Von Juli 2022 an ändert sich hier die Gesetzeslage: Dann gilt für Mietspiegelumfragen eine Auskunftspflicht.

Der Garchinger Mietspiegel 2022 liegt im Rathaus aus und ist über die Homepage der Stadt abrufbar. Interessierte können einen Online-Rechner nutzen, um ihre Miete zu vergleichen.

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