Festnahme:Mann droht im Zug mit Messer

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Eine 18 Zentimeter lange Klinge hatte das Messer, mit dem der 45-jährige aus Markt Schwaben andere Fahrgäste bedrohte. (Foto: Bundespolizei/oh)

Der Markt Schwabener versetzt in einer S-Bahn am Haltepunkt Kreuzstraße Mitfahrer „in Angst und Schrecken“, wie die Polizei mitteilt.

Ein Markt Schwabener hat am Samstagmorgen in einer S-Bahn am Haltepunkt Kreuzstraße (Landkreis Miesbach) andere Fahrgäste „in Angst und Schrecken“ versetzt, wie die Bundespolizei mitteilt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, der Mann wurde zunächst in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Die Polizei lobt insbesondere die Fahrgäste für ihre „mustergültige Reaktion“.

Der Zugführer hatte gegen 10.25 Uhr der Bundespolizei den Mann mit dem Messer gemeldet. Nach dem Telefonkontakt nahm der Zugführer vier Reisende der S7 in den Führerstand auf und verschloss diesen. Um die Flucht des 45-jährigen Mannes mit dem Messer zu verhindern, verschloss er zudem die Türen des S-Bahnabteils, in dem sich der Mann alleine befand. Beamte der Polizeiinspektion Miesbach nahmen den Deutschen wenig später fest, Widerstand leistete er nicht. In der S-Bahn wurde das Messer aufgefunden und sichergestellt.

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Ersten Ermittlungen zufolge hatte der in Markt Schwaben Wohnende bereits im Vorfeld in einem Zug der Bayerischen Regiobahn Reisende mit einem Messer bedroht. In der S7 hatte der 45-Jährige mit einem Küchenmesser mit 18 Zentimetern Klingenlänge, das er einer Tüte entnahm, mit Schnitt- und Stichbewegungen hantiert. Unter anderem soll der gebürtige Rosenheimer dabei gesagt haben, dass sich die Mitreisenden vor ihm fürchten müssten.

Die Bundespolizei lobt die gute Reaktion der drei Frauen im Alter von 37, 15 und 55 Jahren. Ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, entfernten sie sich zunächst von dem 45-Jährigen in den vorderen Teil des Waggons. Als der Mann folgte, betätigte die 37-Jährige die Notruftaste und teilte dem Triebfahrzeugführer die Situation mit. Als der Mann mit dem Messer dies bemerkte, folgte er den drei Frauen, die am S-Bahnhaltepunkt die S7 gemeinsam verließen. Zusammen mit einer weiteren Mitreisenden, einer 18-Jährigen, begaben sie sich zum Führerstand und somit in Sicherheit.

Nach einer durch die Staatsanwaltschaft München II angeordneten Blutentnahme im Krankenhaus Agatharied wurde der mit 0,46 Promille alkoholisierte 45-Jährige wieder der Landespolizei übergeben. Diese veranlasste die Einweisung des bereits mehrmals mit ähnlichen Delikten auffällig Gewordenen wegen Fremdgefährdung in eine psychiatrische Anstalt. Da die Staatsanwaltschaft zudem entschied, dass der Markt Schwabener dem Ermittlungsrichter vorzuführen sei, wurde die Bewachung des Mannes seitens der Bundespolizei in der Klinik bis zur Vorführung am Sonntag übernommen.

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