Meine Woche:Zuhören und schnell reagieren

Jugend debattiert Amelie Kiener und Maximilian Kleemann
(Foto: Privat)

Zwei Gymnasiasten nehmen am Wettbewerb "Jugend debattiert" in Unterschleißheim teil

Von Angela Boschert, Unterschleißheim

Jede freie Minute haben Amelie Kiener und Maximilian Kleemann seit vergangenem Dienstag genutzt, um sich optimal vorzubereiten. Die zwei Neuntklässler des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim nehmen an der Regionalausscheidung des bundesweiten Wettbewerbs "Jugend debattiert" teil. Sie müssen über drei Themen diskutieren, die sie erst seit Dienstag kennen.

Um in den zwei Vorrunden des Regionalwettbewerbs zu bestehen, haben sie Hintergründe zu den gesellschafts- und umweltpolitischen Themen recherchiert und sich sowohl zustimmende als auch ablehnende Argumente überlegt, weil sie erst kurz vor dem Antreten erfahren, ob sie eine Pro- oder eine Kontra-Rolle einnehmen müssen. Denn Ziel ist die Finalrunde und - sollten sie diese gewinnen - der Landeswettbewerb im April.

Dazu debattieren sie mit je drei Teilnehmern von 14 Schulen, darunter die Gymnasien aus Garching und Ismaning, über diese Themen: Ob Schulen gesellschaftlich engagierte Schüler besonders belohnen sollen, ob Windräder näher an Wohnsiedlungen errichtet werden dürfen und ob für Mobiltelefone ein Umweltpfand eingeführt werden soll. Amelie und Maximilian haben sich im Internet und in Zeitungen kundig gemacht sowie Fakten und Statistiken studiert. Und sie haben sich überzeugende Argumente zurechtgelegt. Allerdings: "Debattieren ist etwas anderes als daheim am Esstisch zu diskutieren", sagt Amelie. Man müsse das Publikum mitnehmen und seinen Pro- oder Kontra-Standpunkt beibehalten. Inhaltlich fühlt sich Maximilian beim Thema Windräder am wohlsten. Die Frage nach einem Umweltpfand für Mobiltelefone empfinden beide als etwas aus der Zeit gefallen. Das erste Thema berge die Gefahr, dass "man schnell die rein sachliche Diskussionsebene verlässt und private Erfahrungen und Ansichten einbringt", sagt Amelie.

Denn die Jury aus extra fortgebildeten Lehrern und Schülern bewertet, wie gut ein Teilnehmer sich auskennt (Sachkenntnis), sagt, was er meint (Ausdrucksvermögen), auf die anderen eingeht (Gesprächsfähigkeit) und begründet, was er sagen will (Überzeugungskraft). Also gilt es für sie, am Dienstagnachmittag die Konzentration zu wahren, denn die Regionalrunde beginnt erst um 16 Uhr. Man müsse die 24 Minuten jeder Debattierrunde voll konzentriert sein und alles Äußere ausblenden, so Maximilian. "Und man muss in Sekundenbruchteilen ein zurechtgelegtes Argument verändern, weil es ein Anderer soeben ausspricht", ergänzt Amelie. Das Finale des Regionalwettbewerbs findet am 11. Februar von 16 Uhr an im Carl-Orff-Gymnasium, Mensagebäude statt.

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