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Meine Woche:Vorfreude auf Fitnessfreaks

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Elmar Feuerabend aus Ottobrunn kann bald alle Bereiche seines Studios öffnen

Von Claudia Wessel, Ottobrunn

Zwei Kategorien von Kunden bleiben in Elmar Feuerabends Unternehmen an der Rosenheimer Landstraße 72 in Ottobrunn derzeit noch fern: "Viele haben noch Angst. Die anderen denken: Da wird jetzt der Teufel los sein, weil alle wieder hin stürmen." Die Folge ist leider für Feuerabend, dass noch immer zu wenige wieder in sein "Boutique-Studio" kommen. Mit dieser Bezeichnung ist gemeint, dass es ein eher kleines Fitnessstudio ist, das Feuerabend dort betreibt, mit "nur" 200 Quadratmetern.

Auf diesen jedoch befinden sich ganz unterschiedliche Einrichtungen, weshalb die Tür an der Adresse auch bereits seit 6. Mai wieder geöffnet ist, genau wie die Friseurbetriebe. Dass es dazu kam, ist vor allem der Beharrlichkeit von Elmar Feuerabend zu verdanken. Schon gleich zu Anfang des Lockdown rief er bei der bayerischen Staatsregierung an, verrät er. Dort teilte er mit, dass in seinen Räumen weit weniger Infektionsgefahr bestehe als etwa im Supermarkt und anderen Läden, die ja geöffnet bleiben durften.

"Bei uns gibt es Kabinen, in denen jeder Kunde alleine ist. Der Abstand zum nächsten ist mindestens drei Meter. Und wir haben ein Belüftungssystem für unsere Solarien, das ständig die Luft austauscht, was sehr gut als Schutz gegen Viren dient", zählt er auf. Man hörte aber nicht auf ihn, denn offiziell galt Feuerbachs Unternehmen als Fitnessstudio und die durften bisher nicht öffnen.

Dabei besteht es aus mindestens zwei Komponenten: zum einen dem "Speed, Wellness & Sun", in dem es ein Sonnenstudio, Massagen und allerlei Gerätebehandlungen für Gesundheit und gutes Aussehen gibt, etwa Kältekammern für den Fettabbau, und einem kleinen Bereich mit Fitnessgeräten namens "Powerplate-Hotspot". "Speed, Wellness & Sun" durfte dann schon wieder öffnen, allerdings nur, weil Feuerbach wiederum beim Ministerium anrief und erneut nachfragte. Weil er auf den Massage- und Sonnenstudioteil hinwies, bekam er ein Ja.

"Hätte ich nicht noch mal nachgefragt wäre alles immer noch zu", sagt er. Am kommenden Montag, 8. Juni, werden dann seine letzten noch gesperrten 30 Quadratmeter ebenfalls wieder freigegeben, der Teil, der wirklich Fitnesscenter ist. Dort stehen Kardiogeräte, Laufbänder und Vibrationsplatten, die wieder genutzt werden dürfen. Feuerbach freut sich, dass dann auch diejenigen wieder kommen, die sein Unternehmen unter Fitnessstudio gespeichert haben und dachten, es sei noch geschlossen. "Schneller-besser-aussehen.de", wie die E-Mail-Adresse verspricht, ist dann wieder machbar.

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Quelle:
SZ vom 02.06.2020
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