Meine Woche:Nichts als Theater

Meine Woche: Foto: Claus Schunk

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Spielleiter Wolfgang Ürmösi hat vor der Premiere viel zu tun

Von Michael Morosow, Brunnthal

Theater, nichts als Theater erwartet Wolfgang Ürmösi in dieser Woche. Und das ist durchaus in seinem Sinne. Ürmösi, ansonsten auch in der Freiwilligen Feuerwehr Hofolding aktiv, ist Spielleiter der "Theatergruppe d'Hofoldinger", und bis zur Premiere des neuesten Stücks "Kaffee, Mord und Boefflamott" am 13. Januar müssen Texte und Kostüme sitzen. 2017 geht also für ihn und die ganze Theatermannschaft so weiter, wie 2016 geendet hat, mit Üben, Üben, Üben. "Textlich fehlt es noch ein bissl", sagt Ürmösi, der deshalb die Turnhalle für die ganze Woche zum Proben gebucht hat - bis auf den Heilig-Drei-König-Tag, an dem hier ein Schafkopfturnier über die Bühne geht.

Am Sonntag, 8. Januar, steht die Kostümprobe auf dem Programm. Die Akteure werden dabei in voller Montur, in diesem Fall mit Gewändern vom Kostümverleih Eggenfelden, auf der Bühne stehen und das komplette Stück durchspielen. Die Kostümprobe komme einer Hauptprobe gleich, sagt Ürmösi. Die ersten Zuschauer säßen dabei, Verwandte und Bekannte sowie Schauspieler, die im aktuellen Stück keine Rolle haben, aber Tipps geben können. Nach der Kostümprobe am Sonntag und weiteren Übungseinheiten an den beiden folgenden Tagen sollten Text und Kostüme sicher sitzen, denn am Mittwoch, 11. Januar, heißt es "Vorhang auf" für die Generalprobe. Für die Premiere am 13. Januar müssen die Theatermacher nicht mehr die Werbetrommel rühren, die Vorstellung ist bereits ausverkauft.

Das Stück stammt aus der Feder von Heidi Faltlhauser und ist eine "mörderische Schmugglerg'schicht in der Nachkriegszeit", wie es der Untertitel verrät. In einer Zeit also, da Lebens- und vor allem Genussmittel, wie beispielsweise Bohnenkaffee, heiß begehrt und nur am Schwarzmarkt erhältlich waren. Bene, dessen Mutter Theres ein kleines Wirtshaus an der bayrisch-österreichischen Grenze betreibt und seine Freunde Hansi und Gidi versuchen auf ihre Weise an ein besseres Leben zu kommen und schmuggeln regelmäßig Kaffee über die Grenze, während die Grenzer von Theres gut verköstigt werden. Als aber eines Tages der Geschäftspartner ermordet aufgefunden wird, ändert sich alles schlagartig. Jedes Jahr im Frühjahr und Sommer, so Ürmösi, klappere er die Verlage nach Neuerscheinungen ab. "Kaffee, Mord und Boefflamott" ist eine von zahlreichen Geschichten, die im Archiv des Regisseurs auf eine Aufführung warteten. Für manche Stücke sei die Zeit nicht reif, einige Textbücher lägen schon seit zehn Jahren im Archiv. Das Werk von Heidi Faltlhauser hat sich nunmehr auf die Bühne geschmuggelt.

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