Meine Woche:Mit Willi auf Spendentour

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(Foto: Claus Schunk)

In Höhenkirchen probt Martin Soos mit den Sternsingern

Von Anna-Maria Salmen, Höhenkirchen

In vielen Orten werden in den ersten Tagen des neuen Jahres Könige umherziehen: Bunte Gewänder tragen sie, glitzernde Kronen schmücken ihre Köpfe und ein goldener Stern leitet sie. Doch es sind nicht die echten, biblischen Weisen aus dem Morgenland, die da an die Türen klopfen. Hinter den Verkleidungen stecken Kinder und Jugendliche, die für die Aktion Dreikönigssingen von Haus zu Haus ziehen und Spenden für wohltätige Zwecke sammeln. So auch in Höhenkirchen, wo Pastoralreferent Martin Soos bereits seit 20 Jahren die Sternsinger leitet. "Als ich die Stelle im Pfarrverband antrat, gab es die Aktion schon im Ort. Ich habe dann als Zuständiger für die Kinder- und Jugendarbeit die Betreuung übernommen", erzählt Soos.

62 Sternsinger im Alter von sechs bis 15 Jahren werden vom 3. bis zum 6. Januar im Höhenkirchner Pfarrverband unterwegs sein. Schon gegen Ende der Sommerferien wird die Aktion geplant, denn es muss einiges vorbereitet werden: Soos legt unter anderem die Gottesdienste zur Aussendung und Rückkehr der Sternsinger fest und organisiert alle Materialien, die die Beteiligten benötigen, "angefangen bei den Gewändern und Kronen über Weihrauch, Kohle und Kreide bis hin zu den Sammelbüchsen". Da sich in Höhenkirchen nicht genügend Sternsinger finden, kommen die Gruppen heuer nur auf Bestellung. 139 Haushalte haben sich in den Kirchen für einen Besuch eintragen lassen, "wobei viele immer noch darauf vertrauen, dass die Sternsinger auch ohne Anmeldung vorbeikommen", meint Soos.

Zuletzt probt der Pastoralreferent mit den Sternsingern und informiert sie über die Verwendung der Spendengelder. "Dazu gibt es jedes Jahr einen sehr guten Film mit Willi Weitzel von "Willi will's wissen", der vom Sternsingerhilfswerk produziert wird", sagt der Pastoralreferent. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Tätigkeit ist es auch, Kinder und Jugendliche für das Sternsingen zu werben und zu motivieren. Denn die Bereitschaft, an der Aktion teilzunehmen, sinkt: "Als ich in hier zum Sternsingen kam, waren eigentlich immer genügend Kinder und Jugendliche bereit, als Sternsinger mitzumachen, dass die Sternsinger flächendeckend von Haus zu Haus gehen konnten. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Kinder und Jugendliche zu finden", beklagt Soos. Das liegt seiner Ansicht nach auch daran, dass zu der Zeit, in der die Sternsinger unterwegs sind, sehr viele Familien in den Urlaub fahren.

Bereits zum 61. Mal findet das Dreikönigssingen in der heutigen Form statt, die Wurzeln dieses Brauchs reichen bis ins Mittelalter zurück. "Es ist ein gutes Gefühl, sich mit anderen für die Fortführung einer Tradition zu engagieren und gleichzeitig Teil der größten sozialen Aktion von Kindern für Kinder zu sein. Und natürlich gibt es immer wieder auch schöne Begegnungen mit Menschen, die sich über den Besuch der Sternsinger freuen", sagt Soos. "Von vielen Sternsingern habe ich schon die Rückmeldung bekommen, dass es ihnen Spaß macht, von Haus zu Haus zu gehen, den weihnachtlichen Segen zu bringen und für Kinder in aller Welt zu sammeln."

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