Meine Woche:Lieder von Glück und Sehnsucht

Meine Woche: Songwriterin Micha Voigt in der Reihe "Feierabend" in Haar.

Songwriterin Micha Voigt in der Reihe "Feierabend" in Haar.

(Foto: privat)

Songwriterin Micha Voigt in der Reihe "Feierabend" in Haar

Die Idee mit dem Chemie-Studium warf sie über Bord, zog nach München und begann auf dem Campus des SAE Institutes eine Tontechniker-Ausbildung. Damals wie auch heute eine eher männerdominierte Branche - doch davon lässt sich Songwriterin und Tontechnikerin Micha Voigt nicht unterkriegen. "Damit komme ich zurecht, hier fühle ich mich gut aufgehoben", sagt die gelernte Veranstaltungstechnikerin, die an diesem Mittwoch um 19 Uhr mit ihrer Band No snakes in heaven im Kleinen Theater Haar in der Reihe "Feierabend" auftritt.

Die Münchnerin selbst spielte in den Neunzigerjahren noch in einer Band und begeisterte das Publikum mit Rock- und Popmusik. Bis sie sich entschied, alleine weiterzumachen und sich vom Bandleben zu verabschieden. Die E-Gitarre tauschte sie gegen eine akustische, Deutschland gegen Australien, Neuseeland und Südostasien. Die Zeit im Ausland habe sie sehr stark geprägt, diese Erfahrungen bringt sie in ihren eigenen Songs unter. Wie sich die Musik über die Jahre verändert hat? Die sei deutlich ruhiger geworden. Am Strand der Küste Australiens oder am Lagerfeuer mit der Gitarre, habe sie zu sich selbst gefunden. Sie probierte sich auch als Straßenmusikerin aus. "Wenn du nicht in einer Band spielst, kannst du auch einfach die Gitarre in die Hand nehmen und losziehen."

Zurück in Deutschland und von der Zeit im Ausland inspiriert, fing sie an, Songs zu schreiben. Diese erzählen vom Leben: von Höhen und Tiefen, Glück und Sehnsucht und dem Gefühl, angekommen zu sein. So trägt das 2013 erschienene Album den passenden Titel "Going home". "Da, wo ich im Leben stehe, verändert sich auch meine Musik." Mal grober, mal ruhiger oder lauter. Ihre Alben mischt und arrangiert sie im eigenen Studio im Keller ihres Hauses. Begleitet wird sie seit mehr als zehn Jahren von ihrem Duo Melanie Kraus am Cello und Matthias Haupt an der Akustikgitarre.

Auch an ihrem vierten Album arbeiten die No snakes in heaven gemeinsam. Mal steht Voigt selbst auf der Bühne, mal mixt sie die Tracks für andere Bands. Eines von beidem aufzugeben, könnte sie sich nicht vorstellen. "Ich brauche diese Abwechslung." Vielfältig aufgestellt versucht sich die Münchnerin auch in anderen Bereichen: Unterrichtet in Kitas in rhythmischer Erziehung, gibt Jugendlichen Tipps beim Schreiben eigener Songs oder Lehrern Workshops. Zudem fördert sie Mädchen mit dem Berufswunsch Tontechniker. Es sei ihr persönliches Anliegen, diese Mädchen auf ihrem Weg zu unterstützen und Mut zuzusprechen, ihre eigenen Tracks zu mischen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: