Meine Woche:Ferien im Chefsessel

Haar, Gemeinderatssitzung,

Als Ferienvertretung für ihre Parteikollegin und Erste Bürgermeisterin Gabriele Müller führt Dworzak (SPD) die Geschäfte im Haarer Rathaus führen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Katharina Dworzak vertritt die Bürgermeisterin in Haar

Von Irmengard Gnau, Haar

Arbeiten, wenn andere Urlaub machen, das blüht Katharina Dworzak () in dieser Woche. Doch die 32-Jährige nimmt es ohne Groll: Als Ferienvertretung für ihre Parteikollegin und Erste Bürgermeisterin Gabriele Müller wird Dworzak (SPD) die Geschäfte im Haarer Rathaus führen - und freut sich auf die Aufgaben, die auf sie zukommen. Dazu zählt unter anderem, neue Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung aufzunehmen. "Ich darf den neuen Bauamtsleiter begrüßen, der zum ersten September bei uns anfängt", erzählt Dworzak. Außerdem treten zwei Auszubildende ihren Dienst im Rathaus an. Daneben werde sie einfach sehen, was an tagesaktuellen Themen auf sie zukomme, sagt die Zweite Bürgermeisterin. "Das Tagesgeschäft abarbeiten - und natürlich die Geburtstage und Jubiläen unserer älteren Mitbürger wahrnehmen." Auf eine gewisse Erfahrung im Chefsessel kann die Geografin schon zurückgreifen. Im vergangenen Sommer und heuer nach Ostern hat sie bereits die Vertretung für Müller übernommen. Im Sommer sei es erfahrungsgemäß eher ruhig, meint Dworzak. In diesem Jahr allerdings könnten zwei Themen plötzlich auf die Tagesordnung drängen. Die Schulturnhalle, die derzeit als Notunterkunft für Flüchtlinge dient, soll bis Anfang des Schuljahres wieder freigegeben werden, so hat es das Landratsamt der Kommune zugesagt. Doch angesichts der erhöhten Flüchtlingszahlen, könnte hier schnell noch einmal Diskussionsbedarf entstehen. Und auch wenn die Gewerkschaft Verdi das Personal in den Kindertageseinrichtungen wieder zum Streik aufrufen sollte, wäre die Bürgermeisterin wohl gefragt. Obgleich sie auch den Rest des Jahres über in engem Austausch mit Bürgermeisterin Müller steht, sagt Dworzak: "Es ist schon noch ein bisschen etwas anderes, wenn man alles selbst auf den Schreibtisch bekommt."

Bei den Mitarbeitern im Rathaus fühlt sich die Kommunalpolitikerin jedenfalls gut angenommen, und auch ihr Arbeitsplatz für die kommenden 14 Tage gefällt ihr gut. "Das ist schon ein sehr schönes Büro", sagt Dworzak. Um die Rathausarbeit und ihren Beruf in der Vertretungszeit unter einen Hut zu bringen, hat die 32-Jährige einen ausgeklügelten Plan entwickelt. "Ich gehe morgens ins Rathaus, um nachzusehen, was an Tagesgeschäft ansteht, fahre dann ins Büro nach München und abends noch einmal ins Rathaus. Außerdem arbeite ich zum Teil im Homeoffice", berichtet Dworzak und lacht. "Vertretungszeit ist Koordinationsarbeit." In zwei Wochen, wenn Gabriele Müller wieder zurück ist, wird Dworzak den Chefsessel im Rathaus wieder räumen. Sie darf sich danach ein wenige Ruhe gönnen - im Oktober hat sie ihren Urlaub geplant.

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