Meine Woche:Eine Grüne hält die Stellung

Meine Woche: Luitgart Dittmann-Chylla.

Luitgart Dittmann-Chylla.

(Foto: Claus Schunk)

Luitgart Dittmann-Chylla vertritt die Bürgermeisterin

Von Anna-Maria Salmen, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Hälfte der bayerischen Sommerferien ist vorbei. Viele Familien kommen aus dem Urlaub zurück, andere bereiten sich noch auf eine Reise vor. Doch nicht jeder kann in diesen Tagen wegfahren, denn so mancher muss am Arbeitsplatz die Stellung halten für die Kollegen, die gerade am Strand liegen und die Sonne genießen. So zum Beispiel Luitgart Dittmann-Chylla von den Grünen , die als Dritte Bürgermeisterin von Höhenkirchen-Siegertsbrunn derzeit anstelle von Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) und deren erster Stellvertreterin Mindy Konwitschny (SPD) im Rathaus auf dem Chefsessel Platz nimmt. Denn das Leben in der Gemeinde steht auch in der Ferienzeit nicht still.

Wenn Dittmann-Chylla am Morgen das Büro betritt, liegen bereits viele Unterlagen aus den verschiedenen Abteilungen vor ihr. Bauamtsangelegenheiten, Finanzen, Geschäfte aus dem Hauptamt - das sind momentan die Schwerpunkte, wie die 61-Jährige sagt: "Alles muss über den Tisch der Bürgermeisterin." Jedes einzelne Dokument müsse geprüft und von ihr abgezeichnet werden, erst danach gingen die Schriftstücke wieder zurück in die jeweilige Abteilung.

Zudem übernimmt die Dritte Bürgermeisterin den Telefondienst und beantwortet die Fragen der Einwohner. Nicht nur bürokratische Erledigungen gehören zu den Aufgaben der Stellvertreterin, auch Termine außerhalb des Rathauses nimmt sie wahr. Dittmann-Chylla gratuliert beispielsweise Bürgern zum runden Geburtstag oder schlichtet bei den Geschäftsleuten im Ortszentrum, die durch größere Straßensperren momentan über Probleme klagen. Derzeit versucht die Kommunalpolitikerin, die Hinweisschilder zu optimieren, damit wieder mehr Kunden den Weg in die anliegenden Läden finden.

"Ich mache das gern", sagt Dittmann-Chylla über ihre Arbeit als Stellvertreterin der Bürgermeisterin. In den knapp zwei Wochen, die sie nun im Rathaus sitzt, komme sie besser ins Gespräch mit den Mitarbeitern der Verwaltung, als es normalerweise der Fall sei. Mit ihrer freiberuflichen Tätigkeit könne sie die Vertretung auch gut vereinen. "Ich arbeite in der Früh als Architektin, gehe dann ins Rathaus und bleibe so lange, bis alles erledigt ist. Am Abend kann ich mich dann wieder mit Architektur beschäftigen", so Dittmann-Chylla. Dass sie momentan selbst keinen Urlaub machen kann, stört die Dritte Bürgermeisterin nicht. Bereits im Frühjahr sei sie verreist, "und hier ist es ja auch schön". Selbst das momentan eher wechselhafte Wetter nimmt die 61-Jährige gelassen: "Dann kann man immerhin mit gutem Gewissen mehr arbeiten."

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