Meine Woche:Die Töpfe rauchen wieder

Meine Woche: Foto: Claus Schunk

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Auch für den Pullacher Caterer Bernd Lange enden die Schulferien

Von Johanna Lehn, Pullach

Bio-Lebensmittel und regionale Herkunft haben oberste Priorität für Bernd Lange, Inhaber und Gründer der Catering-Firma "Frischmenü". Das Unternehmen aus Pullach beliefert neben anderen Einrichtungen auch Schulen mit Mittagessen, mehr als zehn im Landkreis. Damit das reibungslos klappt, stehen Lange rund 70 Mitarbeiter an Töpfen und Essensausgaben zur Seite. Er besitzt mehrere Küchen in den Gemeinden um München herum und nutzt Öfen und Kombidämpfer in den Schulen, um die Gerichte dort fertig zu garen und warmes Mittagessen zu garantieren. "Die Inhaltsstoffe gehen sonst verloren", sagt Lange, der als Koch in einer Klosterküche seine Karriere begonnen hat.

Auch seine Lebensmittel bezieht er aus dem Landkreis. Kartoffeln und Gemüse kommen aus Ismaning, Brot und Semmeln kauft er in Pullach. Der Fokus auf regionale und saisonale Ware birgt aber auch ein Problem: Sind die Karotten noch nicht reif, muss auf sie verzichtet werden.

Mittwoch ist Haupteinkaufstag bei "Frischmenü". Bis dahin können die Schüler ihr Essen auf der Internetseite mittagessensbestellung.de vorbestellen. Ungefähr 300 bis 350 Kinder und Jugendliche pro Schule bekocht Lange, je nach Größe der Einrichtung und Anzahl der Tage, an denen Nachmittagsunterricht stattfindet. Um Fehlkalkulationen zu vermeiden und faire Preise zu garantieren, helfe das Bestellsystem enorm, sagt Lange. Dadurch kann er jeden Tag eine größere Auswahl anbieten, da er nur das kocht, was die Schüler bestellt haben. Kochen auf Verdacht und Kinder, die in der Mittagspause leer ausgehen, gibt es bei ihm nicht. Außerdem bekommen die Schüler ihr Essen schneller und können mit einer Kundenkarte bequem bargeldlos bezahlen.

Mittwoch: Gemüsecremesuppe, danach Chili con Carne und zum Abschluss Heidelbeerjoghurt. Aus vier Hauptgerichten können die Schüler täglich auswählen, zwei davon sind vegetarisch, eins besteht aus Biolebensmitteln. Dazu können sie sich eine Suppe und eine von vier Nachspeisen aussuchen. Für ein Hauptgericht bezahlen die Schüler 4,20 Euro, wenn es Bio ist, 4,80 Euro. Wollen sie auch einen Nachtisch oder eine Suppe, bezahlen sie 55 Cent mehr. Die Nachfrage an vegetarischen Gerichten sei in den vergangenen Jahren auch in den Schulen gestiegen, sagt Lange.

Erst nach bis zu 18 Wochen wiederholt sich ein Gericht. Spaghetti Bolognese steht zwar hoch im Kurs bei den Schülern, aufgrund der selbst verordneten Abwechslung im Speiseplan gibt es sie allerdings nicht allzu oft. Nudelgerichte seien im Allgemeinen sehr beliebt, aber auch Rinderbraten oder Schweinsbraten würden häufig bestellt, wie überhaupt bayerische Gerichte gut ankämen. Die Verschnaufzeit bei Frischmenü ist jetzt vorüber: die Schule geht wieder los, hungrige Schülermäuler wollen gestopft werden.

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