Meine Woche:Anonym, aber persönlich

Meine Woche: Luisa Finzi

Luisa Finzi

(Foto: Privat)

Luisa Finzi übernimmt die Leitung der Familienberatung Ismaning

Von Irmengard Gnau, Ismaning

München behauptet ja gern von sich, die nördlichste Stadt Italiens zu sein. Diesen inoffiziellen Titel könnte der Landeshauptstadt bald schon Ismaning streitig machen. Für Luisa Finzi () jedenfalls war es ein Argument, von Frankfurt am Main in den Landkreisnorden zu ziehen, dass sie hier wieder näher an ihrer italienischen Heimat ist. In Ismaning tritt Finzi an diesem Montag offiziell ihren Posten als neue Leiterin der Familienberatung an. Bei einer kleinen Feier übergibt der langjährige Leiter Reinhard Beinhölzl die Geschäfte an die Sozialpädagogin. Sie habe zudem eine neue berufliche Herausforderung gesucht, sagt Finzi - besonders habe sie der therapeutische Ansatz und das ganzheitliche Konzept der Familienberatung gereizt.

Finzi bringt bald 20 Jahre Berufserfahrung mit, aus der Arbeit in einem Frauenhaus ebenso wie aus der Migrationsberatung. Zuletzt hat sie in Frankfurt bei der Schwangerenberatung der Caritas gearbeitet. "Ich wollte immer mit Menschen arbeiten", erzählt sie. Während des Studiums wurde dann deutlich, dass ihr Schwerpunkt vor allem auf der Frauenarbeit liegen würde. Diesem Feld wird sie auch in Ismaning treu bleiben: Knapp drei Viertel der Menschen, die bei der Familienberatung vorstellig werden, sind erfahrungsgemäß Frauen. Sie können sich in der Reisingerstraße 27 Rat und Unterstützung holen bei Fragen zur Schwangerschaft, aber auch bei Konflikten in Partnerschaft und Familie, kostenlos und auf Wunsch auch anonym - ebenso wie natürlich auch Männer. "Wir wollen Beratung für alle anbieten und zeigen, dass unsere Tür offen ist", sagt Finzi. Gerade in Zeiten eines teils auch überfordernden Angebots von Online-Beratungsmöglichkeiten habe die niedrigschwellige persönliche Beratung einen besonderen Wert, findet Finzi. "Es geht auch darum, Gesicht zu zeigen. Hier sitzen einem Ratsuchenden Menschen mit all ihren Fähigkeiten gegenüber", sagt sie. Bei allen Vorteilen - "das kann das Internet nicht anbieten."

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