Meine Hauszeit:Immer auf Sendung

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Markus Schwab arbeitet wie so viele zur Zeit aus dem Home-Office. (Foto: Privat)

Markus Schwab aus Ismaning versorgt TV-Kanäle von daheim aus mit Beiträgen.

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Nach getaner Arbeit gibt's die Belohnung. Bei Markus Schwab () ist es ein kühles Ismaninger Bier auf dem Balkon. Seit knapp einer Woche ist der 41-Jährige im Home-Office. Als Department-Manager Playout ist er normalerweise im Sendezentrum eines Unternehmens in Unterföhring tätig, angesichts der Corona-Krise hat er seine Arbeit wie viele mit nach Hause nehmen müssen. Schwab verantwortet die Sendeabwicklung für verschiedene TV-Kanäle und für einen großen Telekommunikationsanbieter. Vor allem im Sportbereich. Weil aber derzeit wegen der aktuellen Pandemie keine Live-Übertragungen von Fußball- und Eishockeyspielen stattfinden, kann der Ismaninger seine Arbeit daheim erledigen.

"Irgendwie ist das aber schon eine komische Situation", sagt Schwab. Er ist es gewohnt, "zu Höchstzeiten mit bis zu 15 Kollegen im Sendezentrum zu sein". So ganz allein in den eigenen vier Wänden sei gewöhnungsbedürftig. Erfahrungen mit dem Home-Office hatte der 41-Jährige bislang nicht, aber Positives kann er der neuen Situation auf jeden Fall abgewinnen: Er persönlich habe in den vergangenen Tagen festgestellt, dass diese Art des Arbeitens einen selber entschleunigen kann. "Jetzt teile ich mir die Zeit ein, koche mir was, gehe raus", sagt er und erzählt, dass er gerade von einem kleinen Spaziergang zum Rathaus komme, wo er seine Stichwahlunterlagen eingeworfen hat.

Die Kommunikation mit den Kollegen läuft über das Handy, die mit den Auftraggebern via E-Mails. "Noch fällt mir die Decke nicht auf den Kopf, zum Glück habe ich einen Balkon", sagt Schwab, der sich in Ismaning bei der SPD engagiert. Ein echter Vorteil am Home-Office sei darüber hinaus, dass man keinen Arbeitsweg hat - "und dass man im Freizeitlook vor dem Computer sitzen und ihn vielleicht auch mal ungeduscht anschalten kann". Eines aber hat sich Schwab fest vorgenommen: immer von 10 bis 18.30 Uhr arbeiten, damit man die Struktur behält.

Trotzdem fühlt es sich für den 41-Jährigen so an, als habe er mehr Zeit. Etwa zum Kochen, was er sehr gern macht, aber zu normalen Zeiten selten dazu kommt, zumal er an Arbeitstagen meist in die Kantine geht. Abends gebe deshalb gewöhnlich nur "etwas Kleines, heute aber habe ich mir schon Fleischpflanzerl zubereitet". Und was würde da besser dazu passen als ein frisches Bier, sagt Markus Schwab und lacht.

An dieser Stelle berichten wir in nächster Zeit von Menschen und ihrem Leben während der Corona-Pandemie. Wenn auch Sie etwas zu erzählen haben, was anderen vielleicht sogar Mut macht oder zum Nachmachen dient, schicken Sie uns eine E-Mail (gerne auch mit Foto) an: lkr-muenchen@sueddeutsche.de.

© SZ vom 23.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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