Meine Hauszeit:Alleine im Museum

Meine Hauszeit: Christine Heinz ist Leiterin des Ismaninger Schlossparks.

Christine Heinz ist Leiterin des Ismaninger Schlossparks.

(Foto: Catherina Hess)

Christine Heinz hält im Ismaninger Schlosspark die Stellung

Von Sabine Wejsada, Ismaning

So richtig im Home-Office ist sie nicht wirklich, aber ein bisschen danach fühlt es sich für sie durchaus an: Schließlich sei das Ismaninger Schlossmuseum "ja quasi mein zweites Zuhause", sagt Christine Heinz , die Leiterin. Nach der Absage aller Veranstaltungen wie Ausstellungen und Führungen in dem kleinen Museum im Ismaninger Schlosspark und der notwendigen Schließung wegen der Corona-Krise ist Heinz bis auf die zwei Kolleginnen, die abwechselnd ins Haus kommen, um zu arbeiten, ganz allein in dem historischen Gebäude. Ist eine der Frauen da, dann begegnen sich Heinz und sie nur mit gebotenem Abstand. Die Leiterin des Schlossmuseums sitzt oben in der ersten Etage, die Mitarbeiterin unten im Erdgeschoss.

Trotz aller Stille gibt es viel zu tun: So sei man in der ersten Woche der Schließung damit beschäftigt gewesen, alles abzusagen, berichtet Heinz. Da mussten viele Telefonate geführt und Mails geschrieben werden. In den vergangenen Tagen dann habe man die laufende Ausstellung abgebaut und die Fläche sei neu gemalert worden. Und nun gibt es für Heinz viel aufzuarbeiten, wie sie sagt: "Ablage machen, Ordner verschlanken", all die Dinge, zu denen man im laufenden Museumsbetrieb nicht kommt.

Fühlt sie sich entschleunigt durch den Lockdown? Die Antwort von Christine Heinz fällt zwiespältig aus: "Jein, auf der einen Seite kann man jetzt ein bisschen Luft holen, auf der anderen sind wir damit beschäftigt, die nächste Ausstellung vorzubereiten." Der Druck aber sei schon ein wenig weg, sagt die Museumsleiterin. Ob die für den 9. Mai geplante Eröffnung der Schau "Wir gratulieren! Individuelle Feste und Feiertage im Laufe der Geschichte" stattfinden kann, ist wie so vieles in diesen Zeiten ungewiss. Und auch, ob Christine Heinz irgendwann von ihrem zweiten Zuhause im Schlossmuseum ins echte Home-Office wechseln muss. Für den Fall der Fälle hat sie jedenfalls bereits "einen Stapel Bücher" daheim deponiert, wie sie sagt. Genau wie alle Kulturfreunde, die nun auf Ausstellungen und Führungen im Ismaninger Schlossmuseum verzichten müssen, würde sie einen Blick auf die Homepage des Hauses werfen. Dort sind ein derzeit zwei Filme abrufbar - zur Überbrückung der museumsfreien Zeit. Zu sehen sind sie unter https://schlossmuseum-ismaning.de/sonderausstellungen/ oder https://schlossmuseum-ismaning.de/dauerausstellungen/.

An dieser Stelle berichten wir in nächster Zeit von Menschen und ihrem Leben während der Corona-Pandemie. Wenn auch Sie etwas zu erzählen haben, was anderen vielleicht sogar Mut macht oder zum Nachmachen dient, schicken Sie uns eine E-Mail (gerne auch mit Foto) an: lkr-muenchen@sueddeutsche.de.

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