Medien:Schaufensterbummel durchs Netz

Medien: Wir in Ismaning - so heißt das Online-Schaufenster der Gemeinde.

Wir in Ismaning - so heißt das Online-Schaufenster der Gemeinde.

(Foto: privat)

Mit "Wir in Ismaning" bietet die Gemeinde einen virtuellen Marktplatz

Von Sabine Wejsada, Ismaning

So ein traditioneller Schaufensterbummel ist lange her. Kaum einer schlendert noch durch Städte und Orte, um sich die Auslagen der Geschäfte anzusehen und sich über die neuesten Angebote zu informieren. Heutzutage sind die Rundgänge virtuell, werden am Computer gemacht oder auf dem Tablet oder dem Smartphone. Und weil das so ist, hat sich die Gemeinde Ismaning vor einem Jahr ein Online-Schaufenster einrichten lassen, in dem sich nicht nur Einzelhändler, sondern alle der 2200 in der Nordkommune ansässigen Firmen quasi selbst ausstellen können, ohne dass ihnen dafür Kosten entstehen.

Das Portal mit dem Namen "Wir in Ismaning" bezahlt die Gemeinde. Gut 40 000 Euro aus dem mit 100 000 Euro gefüllten Topf für die örtliche Wirtschaftsförderung sind seit der Gründung in das Projekt geflossen, wie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) am Freitag berichtete. Die Bilanz des ersten Jahres fällt durchaus positiv aus, "auch wenn wir noch mehr wollen", so Christa Scharl, die Referentin des Rathauschefs: Dem Förderkreis Wirtschaft, Infrastruktur und Umwelt der Gemeinde Ismaning gehören mittlerweile 553 Mitglieder an, 271 davon sind im Online-Schaufenster sichtbar, das von der Marketingagentur Increon, die selbst in Ismaning ansässig ist, technisch und inhaltlich umgesetzt wird. Geschäftsführer Armin Bastl freut sich vor allem über die Resonanz im Netz: Mehr als 63 000 Mal wurden die Profile und Posts der teilnehmenden Betriebe auf "Wir in Ismaning" seit Anfang Mai aufgerufen; die durchschnittliche Verweildauer der User liege mit fünf Minuten enorm hoch, bilanzieren Bastl und seine Kollegin Katharina Graf - und werben für das Schaufenster, mit dessen Hilfe die vielen Firmen, Organisationen und Institutionen, die es in der Gemeinde gibt, zusammengebracht werden sollen. So sei man als wichtiger Knotenpunkt im Google-Ranking weit nach oben gestiegen, berichtet Bastl - "ein einzelnes Unternehmen würde das nicht erreichen können".

Diese Plattform funktioniert wie ein virtueller Marktplatz, auf dem jedes Unternehmen sein Schaufenster einrichten kann. Auf bunten Kacheln können sich die einzelnen Firmen mit Texten, Bildern und Videoelementen präsentieren, etwa um Kunden oder neue Arbeitskräfte anzusprechen, aber auch um möglicherweise neue Geschäftspartner gleich in der Nachbarschaft zu finden - oder Synergien zu nutzen, wie der Bürgermeister sagt. Auf "Wir in Ismaning" lässt sich für alle Neues entdecken, auch für Bürger und Beschäftigte. Greulich selbst hat beim Stöbern auf der Plattform entdeckt, "dass wir in der Gemeinde einen der größten Diamantenhändler Deutschlands haben. Das war schon ein Aha-Effekt."

Das Ismaninger Netzwerk stellt nicht nur das Schaufenster zur Verfügung, Firmenchefs wird auch bei der "Befüllung" geholfen. So gibt es regelmäßig kostenlose Workshops, in denen gezeigt wird, wie schnell und einfach es geht, ein Profil anzulegen oder einen Post zu schreiben. Nächster Termin ist am Montag, 16. Oktober. In der Hainhalle an der Erich-Zeitler-Straße 5 erhalten Interessenten von 18.30 bis 20 Uhr Tipps und Tricks zur Profilpflege. Weitere Informationen gibt es unter wir-in-ismaning.de.

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