Maßnahmen gegen Corona:Ein Stück mehr Sicherheit

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Sicher ist sicher: Benjamin Hooß (rechts) von der Freiwilligen Feuerwehr Unterbiberg gibt kostenlose FFP2-Atemschutz-Masken an Bürger aus. (Foto: Sebastian Gabriel)

In den Gemeinden läuft die Verteilung von FFP2-Masken an Bedürftige an. In Neubiberg erhält sogar jeder Einwohner eine solche hochwirksame Mund-Nasen-Bedeckung kostenlos

Von Daniela Bode, Neubiberg

Seit Montag gilt in Bayern eine verschärfte Maskenpflicht: Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren müssen FFP2-Masken tragen, wenn sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Geschäfte, beziehungsweise Arztpraxen betreten. Die Gemeinde Neubiberg hat schnell reagiert und als eine der ersten im Landkreis eine große Zahl solcher Schutzbedeckungen bestellt. Diese verteilt sie mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren seit Montag als Erstausstattung an alle Einwohner.

Nach Vorlage des Ausweises erhält jeder Neubiberger eine kostenlose Maske. An diesem Mittwoch gibt die Neubiberger Feuerwehr sie noch von 16 bis 19 Uhr am Maibaumparkplatz aus, die Unterbiberger Feuerwehr von 16 bis 18 Uhr im Alten Feuerwehrgerätehaus in der Ramsmeierstraße 4. "Die Anschaffung einer großen Anzahl an FFP2-Masken ist eine folgerichtige Entscheidung", sagt Neubibergs Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU). "Damit gestalten wir den Alltag für alle ein Stück weit sicherer", sagt er.

Andere Gemeinden beginnen unterdessen mit der Verteilung der kostenloser Schutzmasken an berechtigte Personen. Dazu zählen etwa pflegende Angehörige und Empfänger von Grundsicherungsleistungen. Für diese stellt der Freistaat Bayern 3,5 Millionen Exemplare kostenlos zur Verfügung. Sie werden über die Landkreise und kreisfreien Städte noch in dieser Woche an die Berechtigten weitergeleitet werden. Der Landkreis München erhält 93 200 solcher Masken, wie das Landratsamt mitteilt. Etwa 26 600 dieser Mund-Nasen-Bedeckungen stehen für pflegende Angehörige zur Verfügung, rund 66 600 für Personen, die Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und XII erhalten.

Pflegende Angehörige sollen jeweils drei FFP2-Masken erhalten, alle anderen Berechtigten fünf. Wie es aus der Kreisbehörde heißt, werden die Masken für die pflegenden Angehörigen durch das Technische Hilfswerk an die Kommunen ausgeliefert. Ausgegeben werden sie dann von den Städten und Gemeinden. Bezugsberechtigte müssen sich selbst unter Vorlage eines Nachweises in der Wohnsitzkommune des zu Pflegenden melden. Auch Menschen, die zur Nutzung der Tische und Tafeln berechtigt sind, und Obdachlose können Masken erhalten. Den Versand der Masken an die berechtigten Leistungsbezieher und Asylbewerber koordiniert wiederum das Landratsamt zentral, da dort die Adressen vorliegen. Die Verteilung übernimmt ein Dienstleister.

In Höhenkirchen-Siegertsbrunn werden die Masken an Pflegende, Obdachlose und Tafelberechtigte etwa an diesem Mittwoch von 16 bis 18 Uhr im Rathaus ausgegeben sowie am Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr und am Freitag von 10 bis 12 Uhr. In Grünwald erfolgt die Abgabe im Haus der Begegnung an der Tobrukstraße 3 Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr, am Freitag von 7.30 bis 12 Uhr. In Garching erhalten pflegende Angehörige und Obdachlose die Masken im Rathaus während der Öffnungszeiten, Nutzungsberechtigte des Garchinger Tisches erhalten die Masken zur üblichen Lebensmittel-Ausgabezeit im katholischen Pfarrsaal.

Um Masken zu erhalten, können Pflegepersonen in Ismaning unter Vorlage eines Schreibens der Pflegekasse bei der Nachbarschaftshilfe, Reisingerstraße 27, Masken von Mittwoch, 20. Januar, bis Freitag, 29. Januar, abholen. Alle weiteren Berechtigten erhalten die Masken zugeschickt. Christian Kähler, der Leiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Bundeswehruniversität in Neubiberg, begrüßt die Einführung der FFP2-Maskenpflicht. Anders als OP-Masken könnten hochwertige FFP2-Masken relevante Aerosolpartikel beim Ein- und Ausatmen recht zuverlässig aus dem Luftstrom herausfiltern, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule. Kähler hatte die Wirksamkeit von Mund-Nasen-Bedeckungen schon zu Beginn der Pandemie in Laborversuchen nachgewiesen und für deren Einsatz geworben.

© SZ vom 20.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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