Leukämie-Patientin:Rettung für Grünwalder Mutter

Julia Gasser aus Grünwald hat Stammzellenspender gefunden

Julia Gasser aus Grünwald hat einen Stammzellenspender gefunden.

(Foto: privat)

Julia Gasser, die an Blutkrebs leidet, hat einen passenden Stammzellenspender gefunden.

Von Iris Hilberth

Für die an Leukämie erkrankte Julia Gasser aus Grünwald ist ein Stammzellenspender gefunden worden. Wie ihr Mann Manuel der SZ bestätigte, hat die 33-jährige zweifache Mutter Ende Januar zu Beginn ihrer zweiten Chemobehandlung erfahren, dass die Suche erfolgreich war. "Es gibt ihn! Meinen genetischen Zwilling! Ich weiß nicht, wie ich meine Gefühle beschreiben soll! Ich habe Angst und bin zugleich überglücklich!", postete Julia Gasser selbst auf Instagram. Sie sei zum ersten Mal wieder an der frischen Luft gewesen und der viele Schnee mache ihr nichts aus. "Ich liebe es! Ich liebe das Leben!", schreibt die Grünwalderin.

Im Herbst war bei der Mutter von zweijährigen Zwillingen akute lymphatische Leukämie, zu Deutsch Blutkrebs, diagnostiziert worden. Dabei vermehren sich die Weißenblutkörperchen unkrontolliert. Die Ärzte waren sich schnell einig, dass nur ein Stammzellenspender die junge Frau retten könne. Der Grünwalder Kindergarten Leerbichlallee, in dem Julia Gasser als Erzieherin arbeitet, hat daraufhin zusammen mit der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) eine große Typisierungsaktion organisiert. Unterstützung erfuhr die Grünwalderin von einer Reihe Prominenter: Auf Instagram riefen Schauspieler wie Sepp Schauer, bekannt aus der Nachmittagsserie "Sturm der Liebe", dazu auf, nach Grünwald zu der Aktion zu kommen. Die Schauspieler Christian Tramitz und Michael Brandner, die zusammen in der Fernsehserie "Hubert ohne Staller" spielen, hielten eine Fanstunde ab, der Fußballer Miroslav Klose schrieb Autogramme.

1153 Menschen ließen sich am Samstag, 26. Januar, im Bürgerhaus per Speichelprobe testen und registrieren. Gleichzeitig fand in Oberschleißheim eine Aktion für einen 14-jährigen Schüler statt. Sein Handballverein und seine Schule hatten dazu aufgerufen. Dort nahmen 1532 Menschen teil. Ob Julia Gassers genetischer Zwilling bei einer dieser Aktionen gefunden wurde oder irgendwo anders auf der Welt, ist nicht bekannt. "Wer das ist, kann man auch erst nach zwei Jahren erfahren", erklärt Manuel Gasser.

Er ist jetzt erst einmal unglaublich froh über die gute Nachricht. Für seine Frau steht zunächst noch ein zweiter Block Chemotherapie an, dann werde sie erst einmal nach Hause kommen, voraussichtlich im März begännen die Vorbereitungen für die Transplantation. Die Transplantation selbst dauert etwa zwei bis fünf Stunden und findet an einem oder zwei Tagen statt. Je nach dem, was dem Erkrankten mehr hilft, kann es sein, dass sie Knochenmark oder Stammzellen spenden. Wie bei einer Dialyse läuft aus dem einen Arm das Blut heraus, und nachdem eine Maschine die Stammzellen herausgefiltert hat, läuft es in den anderen Arm wieder hinein. "Ich genieße die Zeit mit meinem Mann", schreibt Julia Gasser, "es gibt nichts Schöneres! Ich will in mein Leben zurück!"

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