Lesungen in Unterhaching:Literarischer Dreierpack

Nicola Förg

Beweist einen langen Atem: Auf 400 Seiten erzählt Nicola Förg, bekannt als Krimiautorin, nun eine Familiensaga, die zwischen der französischen Atlantikküste und dem Allgäu spielt.

(Foto: Florian Deventer)

Bei der abgespeckten Auflage der "Lesenacht" gastiert ein namhaftes Autorentrio

Von Udo Watter, Unterhaching

Die Unterhachinger Lesenacht ist seit vielen Jahren eine Art literarisches Stationentheater. Besucher haben den ganzen Abend lang die Möglichkeit, im Ortszentrum der Gemeinde von einem Vortragsplatz zum anderen zu flanieren oder zu radeln, sie lauschen hier den mörderischen Schilderungen der Krimiautorin, da den spannenden Erkenntnissen des Zeithistorikers und dort noch der Jungschriftstellerin, die aus ihrem Coming-of-Age-Roman liest.

Nachdem die Corona-Pandemie die Serie der nächtlichen Literatur-Hommage bereits im vergangenen Jahr unterbrochen hat, wird auch heuer die Lesenacht nur in deutlich reduzierter Form statt finden. Immerhin: Die Organisatoren um Christine Helmig von der Buchhandlung Helmig & Heuser und Ursula Maier-Eichhorn, Leiterin des Kubiz, haben für Samstag, 31. Juli, ein namhaftes Autoren-Trio für die Lesungen gewinnen können: Hans Pleschinski, Nicola Förg und Roman Deininger werden von 19 bis circa 22 Uhr ihre aktuellen Bücher präsentieren; bei schönem Wetter im Innenhof des Kubiz, bei schlechtem Wetter im dortigen Saal.

Pleschinski, Träger des Literaturpreises der Stadt München und Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, widmet sich in seinem Roman "Am Götterbaum" dem weitgehend vergessenen Literaturnobelpreisträger Paul Heyse, an den in der Stadt vornehmlich eine hässliche Unterführung erinnert. Pleschinski erzählt vom Leben und Werk des zu seiner Zeit hoch verehrten Schriftstellers, von Ruhm und Vergänglichkeit, er wirft aber auch einen scharfen Blick auf die Gegenwart. Pleschinski, der schon andere deutsche Literaturnobelpreisträger wie Thomas Mann und Gerhart Hauptmann zu Protagonisten seiner Romane gemacht hat, gilt als ein Vorleser, der die seinen Werken inne wohnende Ironie gut zu artikulieren vermag. Er wird die Mini-Lesenacht um 19 Uhr starten.

Nach ihm präsentiert Nicola Förg etwa eine Stunde später ihren neuesten Alpen-Krimi "Böse Häuser". Die Bestsellerautorin aus dem Allgäu lässt hier erstmals ihre erfolgreichen Ermittlerfiguren Irmi Mangold und Gerhard Weinzirl gemeinsam ermitteln. Im dem Fall zeigt sich, dass eine Wohnungssuche tödlich enden kann, es geht um Neid, Mord, Besitz und Geld, aber auch um böse Häuser, die Geschichten erzählen. Von circa 21 Uhr an wird dann SZ-Redakteur Roman Deininger sein 2020 erschienenes Buch "Die CSU" vorstellen. Darin entwirft er das "Bildnis einer speziellen Partei", wie es im Untertitel heißt; es ist eine politisch Reportage, die neben einem Ausflug in die Zeitgeschichte auch in "den Bierdunst des Aschermittwochs und hinter die Kulissen der Macht" führt.

"Wir sind froh und erleichtert, dass wir wieder ein kleines kulturelles Ereignis auf die Beine stellen konnten", erklären die Organisatorinnen Christine Helmig und Ursula Maier-Eichhorn. Weitere Infos zu Autoren und Büchern gibt es in einer Broschüre, die im Kubiz, in der Gemeindebücherei, im Rathaus und in der Buchhandlung Helming & Heuser ausliegt. Karten gibt es ebenfalls dort (Telefon 089/611 24 65) und im Kubiz (Telefon 089/66 55 53 16), Restkarten an der Abendkasse.

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