Behörden:Online zur Baugenehmigung

Behörden: Bauanträge können von März an auch online eingereicht werden.

Bauanträge können von März an auch online eingereicht werden.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Das Landratsamt München treibt in vielen Bereichen die Digitalisierung voran. Bei Bauanträgen soll diese jetzt die Verfahren erleichtern und beschleunigen.

Von Bernhard Lohr, Landkreis München

Das Landratsamt München führt den digitalen Bauantrag ein. Von 1. März an können Bauherrinnen und Bauherren ihre Anträge auch online bei der Behörde einreichen. Bereits seit 1. Januar 2023 läuft ein qualifizierter Testbetrieb mit ausgewählten Planern, in dem das Verfahren unter Praxisbedingungen erprobt wird. Während der Testphase sind die Büros aufgefordert, die jeweiligen Anträge parallel auch schriftlich bei der zuständigen Gemeinde einzureichen. Von März an entscheiden Antragsteller selbst, ob sie ihren Bauantrag in Papierform oder auf digitalem Weg einreichen möchten. Analoge Anträge sind dann ebenfalls direkt an die Untere Baubehörde im Landratsamt München zu richten, die Antragstellung bei der Gemeinde entfällt.

Das Landratsamt verweist anlässlich dieses neuen Angebots auf den Ausbau der Digitalisierung. Die Behörde bietet aktuell zu mehr als 130 Verwaltungsleistungen eine digitale Antragstellung an. Bislang wurden nach eigener Darstellung etwa 180 Dienstleistungen, teils wiederum mit mehreren unterschiedlichen Einzelleistungen, erfasst, die Digitalisierungspotenzial aufweisen. An die 60 Prozent davon würden im eigenen Zuständigkeitsbereich bearbeitet, etwa 15 Prozent durch den Freistaat zentral umgesetzt. Für weitere elf Prozent greife man auf Marktlösungen zurück, rund sieben Prozent würden nach dem Einer-für-alle-Prinzip bayernweit von einer Behörde übernommen.

Die Digitalisierung der Bauanträge soll dem Landratsamt zufolge das Verfahren vereinfachen. "Gleichzeitig kann die Bearbeitung der Antragsverfahren in der Unteren Baubehörde auf diese Weise noch effizienter gestaltet und die Verbescheidung somit beschleunigt werden." Die technische Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats. Mithilfe von Online-Assistenten werden laut Mitteilung die Antragsteller Schritt für Schritt durch den Ausfüllprozess geleitet. Planungen aus den einschlägigen Konstruktionsprogrammen könnten über das neue Portal hochgeladen werden. Auf diese Weise könnten Bauanträge von Beginn an möglichst vollständig eingereicht werden, was wiederum die Bearbeitungszeiten reduziere.

Während der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung einen Schub bekommen

Auch in anderen Bereichen der Behörde steigt dem Bericht zufolge die Online-Nutzung. In den Jahren 2019 und 2020 waren es noch knapp 3800 Anträge und damit ein Anteil von rund drei Prozent. 2021 gingen bereits mehr als 85 500 Anträge auf digitalem Weg im Landratsamt München ein. Der Anstieg lasse sich in erster Linie auf die Corona-Pandemie zurückführen. So seien Test-, Genesenen- oder Impfnachweise digital eingereicht oder zeitweise benötigte Anträge zur Einreise nach Bayern im Zuge der Berufsausübung online gestellt worden. 2021 seien um die 30 000 Test- oder Impfnachweise im Zusammenhang mit Corona online eingegangen. Auch bei regulär angebotenen Dienstleistungen steigt die digitale Nutzung. So seien 2022 beispielsweise mehr als 3600 Anträge zur Einbürgerung online gestellt worden. 2500 Anträge zur MVV-Bezuschussung gingen online ein, und etwa 2000 Anträge auf Erteilung oder Verlängerung des Landkreis-Passes.

Landrat Christoph Göbel (CSU) begrüßt die "spürbare Erleichterung" durch den jetzt kommenden digitalen Bauantrag. "Wir sprechen hier immerhin von weit über 1000 Anträgen jährlich innerhalb der letzten fünf Jahre. Aber auch darüber hinaus arbeiten wir nach Kräften daran, unser Dienstleistungsangebot weiter zu digitalisieren." Der Zugriff darauf erfolgt über das Bayern-Portal des Freistaats. Es ist von März an unter folgendem Link zu finden: https://www.freistaat.bayern/dokumente/behoerde/93442507417/onlineverfahren.

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