Landkreis:Niederlage ist nicht Niederlage

Tierschützer bejubeln ihr Ergebnis und ÖDP-Vertreter ärgern sich

Elisabeth Reithmayer hält bis Mitternacht im Landratsamt aus. Die Direktkandidatin der Tierschutzpartei wartet auf ihr Ergebnis. 1,2 Prozent hat sie bekommen: "Ich bin so glücklich." Immerhin habe sie dieses Ergebnis erzielt, ohne Geld für den Wahlkampf zur Verfügung gehabt zu haben. Gerechnet hatte sie mit 0,2 Prozent. Bei den kleineren Parteien gelten andere Maßstäbe für Erfolg als bei den Etablierten. Dennoch ist die Enttäuschung bei der ÖDP groß. Hanno Sombach hat im Norden kandidiert und mit 1,1 Prozent abgeschnitten, was um 0,8 Punkte unter seiner Erwartung lag. Insgesamt hätte er seine Partei über der Sechs-Prozent-Marke gesehen, "mindestens". Die Wähler seien aber größtenteils zur AfD gewandert oder bei den Grünen geblieben. Das kann Sombach gar nicht nachvollziehen. Wie hätten sie die Nullerjahre vergessen können, als die Grünen in der Schröder-Regierung mitmischten? Wo ist der Aufschrei wegen des Hambacher Forsts? "Ich bin echt aufgebracht", sagt Sombach. Seiner Meinung nach sei es eine "reine Emotionswahl" gewesen, "die Leute wollten zu den Siegern gehören" und hätten Sorge gehabt, ihre Stimme würde unter den Tisch fallen.

Eine andere Rechnung macht Albert Geiger, Kandidat der Bayernpartei im südlichen Landkreis, auf. Bayernpartei, Freie Wähler, CSU, sie alle fischten im selben Gewässer, wenn auch vielleicht nicht auf der Suche nach denselben Fischen. Da blieben für ihn nur 1,6 Prozent übrig, wohl auch, weil sich seine Partei gemäßigt zur Flüchtlingsfrage geäußert habe, wie Geiger sagt. Den großen Teil, so seine Aussage, habe man wohl an die AfD verloren.

© SZ vom 16.10.2018 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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