An diesem Sonntag geht es für die Menschen in Bayern zur Wahlurne. Kinder und Jugendliche dürfen jedoch nicht mitstimmen. Wahlrecht haben nur Bürgerinnen und Bürger, die über 18 Jahre alt sind. Anders ist das in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Dort dürfen Jugendliche bereits ab 16 bei Landtagswahlen mitbestimmen, wer sie regiert.
Wie die Jugend in Bayern abstimmen würde, simulierte die U18-Wahl bereits vor dem offiziellen Urnengang . All jene, die noch nicht achtzehn sind, durften ihre Kreuzchen machen. Eine Altersbeschränkung nach unten gab es dabei nicht. Kriterium war lediglich, dass die Kinder imstande waren, selbständig zu wählen. Denn auch die U18-Wahl sollte frei und geheim stattfinden.
Im Landkreis München gab es hierbei ebenso wie bei der Wahl an diesem Sonntag zwei Stimmkreise: München-Land Nord und München-Land Süd. Zur stärksten Kraft wählten die Jugendlichen in beiden Stimmkreisen die CSU. Im Norden mit 23,19 Prozent der Stimmen, im Süden mit 25 Prozent. Auch bayernweit gewann die CSU in der U18-Wahl mit 26,12 Prozent der Stimmen.
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Was die zweitplatzierten Parteien angeht, unterscheiden sich die Ergebnisse des Landkreises von jenen bayernweit jedoch deutlich. Im Landkreis landeten die Grünen mit 18,84 Prozent im Norden und 16,67 Prozent im Süden auf dem zweiten Platz. Bayernweit wurde die AfD mit 14,91 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft. Im Stimmkreis München-Land Süd taucht die AfD in den Ergebnissen überhaupt nicht auf. Im Norden bekam sie 7,83 Prozent und stand damit noch vor den Freien Wähler mit 5,8 Prozent sowie der FDP, die mit 2,9 Prozent klar unter der Fünf-Prozent-Hürde blieb.
Besser schnitt die FDP im Stimmkreis Süd ab. Hier teilte sie sich mit der paneuropäischen Partei Volt mit 12,5 Prozent den dritten Platz. Die SPD ist im Süden mit 8,33 Prozent gleichauf mit der Tierschutzpartei und der Linken auf dem fünften Platz. Im Norden erzielte sie mit 14,78 Prozent als drittstärkste Kraft ein deutlich besseres Ergebnis.
Die Wahlbeteiligung in Nord und Süd unterscheidet sich stark
Ziel der U18-Wahl ist es, das politische Interesse der jungen Generation zu stärken. Die Wahl wird von Aktionen begleitet, welche die politische Meinungsbildung fördern. In Unterschleißheim fand beispielsweise Ende September im Jugendkulturhaus Gleis 1 eine Podiumsdiskussion statt. Marcus Fink, der Geschäftsführer des Kreisjugendrings München-Land, sieht in dieser Veranstaltung einen Grund für die deutliche Differenz bei der Wahlbeteiligung der beiden Stimmkreise.
Während es nämlich im Norden rund 350 Kinder waren, gaben im Süden nur knapp über 20 eine Stimme ab. Anders als bei der regulären Wahl werden Erst- und Zweitstimmen bei der U18-Wahl nicht zu einem Gesamtergebnis zusammengerechnet. Die Software könne das aufgrund der Varianz in den verschiedenen Bundesländern nicht leisten, so der Veranstalter. Entsprechend gilt das Zweitstimmenergebnis als Endergebnis. Laut Pia Bittner, Referentin für Demokratie-Bildung des Bayrischen Jugendrings, gab es drei Wahllokale im Süden und vier im Norden.