Mit mehreren Millionen Besucherinnen und Besuchern ist der Tag des offenen Denkmals, der seit 1993 stets am zweiten Sonntag im September stattfindet, das größte Kulturevent Deutschlands. Organisiert wird es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Im Landkreis München sind an diesem Sonntag, 8. September, wieder zahlreiche sehenswerte Baudenkmäler zu bestaunen – manche davon sind überregional bekannt, andere führen sonst ein eher unbeachtetes Dasein. Ein unvollständiger Überblick.
Schloss Ismaning
Das barocke Schloss Ismaning befindet sich seit den Dreißigerjahren in Besitz der Gemeinde und wird seitdem als Rathaus genutzt. Besonders sehenswert – und selten geöffnet – sind die beiden Prunksäle, deren Gestaltung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Eugène de Beauharnais, einem Stiefsohn Napoleons, und seiner Frau Auguste Amalie in Auftrag gegeben worden war. Umgestaltet wurden sie von Jean Baptiste Metivier, einem Mitarbeiter Leo von Klenzes. Am Sonntag werden vier Führungen durch die Prunksäle im Schloss, Schlossstraße 2, angeboten: Sie beginnen um 13, 14, 15, und 16 Uhr und dauern jeweils 20 Minuten.
Seidl-Mühle Ismaning
Die Seidl-Mühle in Ismaning war einst ein Mühlengut samt Sägewerk. Heute ist das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1832 das Ismaninger Kultur- und Bildungszentrum. Von 11 bis 12.30 Uhr findet eine Führung statt, Treffpunkt ist im Innenhof des Bildungszentrums, Mühlenstraße 15-19.
Heimatmuseum Sauerlach
Der alte Pfarrhof in Arget wurde im Jahr 1682 mit barocken Elementen erbaut, im Jahr 1951 erwarb ihn die damals noch eigenständige Gemeinde Arget als Gemeindeverwaltung. Zusammen mit dem angrenzenden Troadkasten, dem Getreidespeicher, dient er heute der Gemeinde Sauerlach als Heimatmuseum. Das Museum, Holzkirchnener Straße 22, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet, es gibt Führungen, Brotbacken und im Garten kann Obst gesammelt werden.
Kirche St. Peter und Paul in Aschheim
Die Kirche St. Peter und Paul in Aschheim stammt aus dem Jahr 1937, Vorgängerbauten reichen aber bis in das 7. Jahrhundert zurück. Erhalten ist eine spätgotische Werktagskapelle. Angeboten werden zwei Führungen von 11 und 16.15 Uhr an, sie dauern jeweils etwa 35 Minuten. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang am Kirchenweg.
Aschheim-Museum
Die Dauerausstellung im Aschheim-Museum befasst sich mit der mehr als 4000-jährigen Siedlungsgeschichte der Gemeinde Aschheim. Das Museum, Münchner Straße 8, ist am Sonntag von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Um 14 Uhr beginnt eine etwa 45-minütige Führung, die zu den Höhepunkten der Ausstellung führt.
Kirche St. Aegidius in Grasbrunn
Geweiht wurde die romanische Kirche St. Aegidius in Grasbrunn bereits im Jahr 1173. Sie besticht durch ihre Wandmalereien in der Apsis, die teilweise aus dem 13. Jahrhundert stammen. Von 2003 bis 2013 wurde das Gotteshaus umfangreich saniert. Von 10 bis 16 Uhr führt der Kreisheimatpfleger des Landkreises München, Rolf Katzendobler, durch die Kirche in Alt-Keferloh.
Kirchen an der Würm
Spätbarock und der Charme der Neuzeit sind im Würmtal gleichermaßen zu finden – mehrere Kirchen öffnen zum Tag des offenen Denkmals ihre Pforten. Um 10 Uhr beginnt eine Führung durch die aus dem 15. Jahrhundert stammende und im 18. Jahrhundert barockisierte Kirche St. Stephan in Gräfelfing, Würmstraße 1. Von 11 Uhr an kann das Gotteshaus St. Georg, Georgenstraße, im früheren Weiler Steinkirchen in Planegg bei einer Führung besichtigt werden. Um 12 Uhr beginnt der Rundgang durch die in den Siebzigerjahren erbaute Kirche St. Elisabeth in Planegg, Bräuhausstraße 5.
Hügelgräber in der Garchinger Heide
Die Zeugnisse aus der Bronzezeit in der Garchinger Heide verstecken sich unter einer dünnen Grasdecke. Aber die Hügelgräber und Hochäcker sind in dem Naturdenkmal noch zu finden – in einem vielfältigen und artenreichen Naturraum. Sandra Semmler führt am Sonntag von 14 bis 16 Uhr durch die Garchinger Heide, Treffpunkt ist am Parkplatz der Heide. Die Teilnahmegebühr beträgt acht Euro, eine Anmeldung auf der Homepage der Volkshochschule Neufahrn-Hallbergmoos (www.vhs-neufahrn-halbergmoos.de) ist erforderlich.